- Informationen zu "TruthGPT" ergänzt.
Update vom 18. April 2023:
Elon Musk bestätigt die Arbeit an "TruthGPT", einer ChatGPT-Alternative, die laut Musk nach der "maximalen Wahrheit" und der "Natur des Universums" sucht. Diese Enthüllung machte er gegenüber dem US-Sender Fox News.
Eine solche KI sei der sicherste Weg, da eine KI, die sich für das Universum interessiere, die Menschheit als interessanten Teil des Universums wahrscheinlich nicht auslöschen würde - so wie Menschen Schimpansen respektieren und nicht ausrotten würden.
Musk positioniert TruthGPT auch als Gegenbewegung zu OpenAI, das mittlerweile "closed source" und stark von Microsoft abhängig sei, mit Google und Deepmind als vergleichbaren kommerziellen Gegnern. TruthGPT solle eine dritte Option werden, die hoffentlich "mehr Gutes als Schlechtes" bringe.
Artikel vom 15. April 2023:
Elon Musk gründet KI-Firma X.AI auf der Jagd nach OpenAI
OpenAI-Mitbegründer Elon Musk steigt wieder ins KI-Geschäft ein. Sein neues Unternehmen heißt X.AI.
X.AI ist in Nevada registriert, mit Elon Musk als alleinigem Direktor. Als Geschäftsführer ist Jared Birchall eingetragen, der Musks Family Office leitet. Für das private Unternehmen hat X.AI den Verkauf von 100 Millionen Aktien genehmigt.
"X" ist Musks Vision einer "Alles-App", einer einzigen Software, die für alle Zwecke des täglichen Lebens und der Arbeit genutzt werden kann, von sozialen Medien über Zahlungen bis zu anscheinend künstlicher Intelligenz. Musk änderte kürzlich auch den Firmennamen von Twitter in X Corp. und ließ das Unternehmen in Nevada eintragen. Muttergesellschaft ist die X Holdings Corp.
Bereits im Februar gab es Gerüchte, dass Elon Musk an einer ChatGPT-Alternative arbeitet. Dazu soll er ein eigenes Forschungslabor gegründet haben, in dem der ehemalige OpenAI- und Deepmind-Forscher Igor Babushkin eine führende Rolle spielen soll. Zudem soll Musk tausende Grafikkarten gekauft haben, die für das Training großer KI-Modelle eingesetzt werden.
OpenAI und Elon Musk haben eine gemeinsame Vergangenheit
Elon Musk gehörte 2015 zu den Mitbegründern von OpenAI und war lange Zeit der größte Geldgeber. 2018 zog er sich jedoch aus dem Vorstand zurück, offiziell um Interessenkonflikte mit der KI-Forschung bei Tesla zu vermeiden.
Laut der US-Website Semafor soll Musk jedoch mit dem Versuch gescheitert sein, OpenAI vollständig zu übernehmen. Musk sei unzufrieden mit der Entwicklung des Start-ups gewesen, das in der KI-Entwicklung hinter Google zurückgefallen sei.
Der derzeitige CEO von OpenAI, Sam Altman, und weitere Mitgründer lehnten Musks Angebot ab, woraufhin Musk das Unternehmen verließ und die Finanzierung einstellte. Musk soll 100 Millionen Dollar von einer geplanten Milliarde Dollar in OpenAI investiert haben.
Elon Musk und Künstliche Intelligenz - zwischen Begeisterung und Angst
Seit seinem Ausstieg bei OpenAI begleitet Musk die Entwicklung des Start-ups kritisch. So gehörte er zu den Unterzeichnern des KI Pause-Briefs und bezeichnete die Entwicklungen von OpenAI im Hinblick auf die Sicherheit als "extrem besorgniserregend".
Musk störte sich insbesondere an der "zu woken" oder zu linken Einstellung von OpenAIs KI-Chatbots. Mitte Februar forderte Musk „TruthGPT“, also ein Modell, dessen Name impliziert, dass es aus Musks Sicht „die Wahrheit“ sagt, anstatt etwa bestimmte soziale Erwartungen zu erfüllen.
Außerdem kritisierte Musk die starke Einmischung von Microsoft in OpenAI, das indirekt von dem Softwaregiganten übernommen würde.
OpenAI CEO Sam Altman reagierte auf die Enthüllung von X.AI durch das Wall Street Journal auf Twitter mit einem ironischen "besorgniserregend".
Concerning
— Sam Altman (@sama) April 14, 2023
Bereits in den Jahren vor dem großen Durchbruch von OpenAI äußerte Elon Musk wiederholt Bedenken hinsichtlich der weiteren Entwicklung von KI. So sagte er 2020, dass KI auf dem Weg sei, "viel klüger als Menschen zu werden" und dieses Ziel bereits 2025 erreichen könnte. Ab dann werde es "instabil oder seltsam".
"KI wird von sehr klugen Menschen unterschätzt, weil sehr kluge Menschen nicht glauben, dass ein Computer jemals so klug sein kann wie sie", sagte Musk im Sommer 2020 in einem Interview mit der New York Times.
2017 geriet Musk sogar mit Facebook-Chef Mark Zuckerberg aneinander, da dieser Musk als KI-Verweigerer und Weltuntergangpropheten bezeichnete, woraufhin Musk Zuckerberg die KI-Kompetenz absprach. Im selben Jahr warnte Musk, die Entwicklungen in der KI könnten im dritten Weltkrieg münden.