KI-Forschung

Google: DeepDream träumt von Virtual Reality

Matthias Bastian
Die künstliche Intelligenz von Google denkt über ein 360-Video nach. Das Egebnis ist bizarr.

Spätestens nach der Umbenennung in Alphabet sollte jedem klar sein: Google ist lange kein reines Suchmaschinenunternehmen mehr. Die Web-Suche ist nur noch eines von vielen Themen neben selbstfahrenden Autos, Lieferungen via Drohnen, tragbaren Technologien aller Art, Robotern, erneuerbaren Energien und natürlich Virtual und Augmented Reality.

Besonders intensiv forscht Google auch am Thema künstliche Intelligenz. Verfahren aus dem "maschinellen Lernen", also der Fähigkeit einer Maschine, dazuzulernen, sind ein wichtiger Bestandteil des zukünftigen Internets und kommenden technologischen Innovationen. Der Internetriese hat hier reichlich Vorerfahrung, denn auch der Google-Algorithmus, der uns möglichst passende Suchergebnisse liefern soll, ist so eine künstliche Intelligenz, die mit jeder Sucheingabe lernt.

Teil der KI-Forschung ist auch das Programm DeepDream (ursprünglicher Name: "Inception", benannt nach dem gleichnamigen Film). Es analysiert Bilder und Videos und erkennt bestimmte Muster darin, wie beispielsweise Gesichter und Tiere, und verwandelt diese dann mittels Algorithmus in bizarre Traumbilder. Jessica Brillhart leitet Googles Abteilung für VR- und 360-Videos und hat den DeepDream-Algorithmus das erste Mal über ein 360-Video laufen lassen. Das Ergebnis ist ein psychedelischer 360-Videotrip in 3D und 4K, der nur sehr schwer zu ertragen ist. Wenn sich die beschauliche Landschaft vor den eigenen Augen plötzlich in eine bizarre Phantasiewelt voller Tieraugen verwandelt, die einen aus allen Richtungen anstarren, dann sind "Angst" und "Panik" vollkommen legitime Empfindungen.

Das 360-Video "DeepDream VR" ist Teil eines Projekts, bei dem Künstler und Ingenieure gemeinsam mit Hilfe von künstlicher Intelligenz neue Ideen umsetzen sollen. Das zugrundeliegende Filmmaterial wurde mit Googles 360-Kamerarig "Jump" gedreht. Um das Video mit einer Smartphone VR-Brille wie Cardboard anzusehen, muss man die aktuellste Version der YouTube-App auf einem Android-Smartphone installieren.

| FEATURED IMAGE: Google