KI in der Praxis

Amazon Bedrock bietet Unternehmen Feintuning großer KI-Modelle an

Matthias Bastian
Amazon Bedrock bietet Unternehmen Feintuning großer KI-Modelle an

Midjourney prompted by THE DECODER

Der Trend geht zum eigenen KI-Modell: Mit Amazon steigt ein weiterer US-Tech-Riese ins KI-Geschäft für individuelle Enterprise-KI-Modelle ein.

Mit "Bedrock" bietet Amazon einen Service an, mit dem Unternehmen große generative KI-Modelle mit eigenen Daten feintunen können. Als Basismodelle bietet Amazon die Modelle von Anthropic (Claude) und AI21 (Jurassic-2) für Sprache und Stability AI für Bilder (Stable Diffusion) an. Mit den Titan-Modellen stellt Amazon zudem eigene neue Sprachmodelle vor, die über Bedrock für das Feintuning verfügbar sind.

Laut Amazon eignen sich die angebotenen Modelle für Textgenerierung, Chatbots, Suche, Textzusammenfassung, Bildgenerierung und Personalisierung von Kundeninformationen.

Bild: AWS

Das Feintuning mit eigenen Daten bietet Unternehmen den Vorteil, dass die generierten Texte oder Bilder inhaltlich besser zum Unternehmen passen als die Ausgaben generischer Modelle wie ChatGPT oder Midjourney. Außerdem haben Unternehmen Zugriff auf eine eigene Instanz des Modells, die je nach den Bedingungen, unter denen das Modell die eingegebenen Daten verarbeitet, Datenschutzprobleme lösen kann.

"Stellen Sie sich vor, Sie betreiben ein Personalvermittlungsunternehmen und möchten alle Lebensläufe in einem Standardformat speichern, das Sie in einem Index durchsuchen können. Anstatt ein benutzerdefiniertes NLP-Modell zu erstellen, um all das zu tun, verwenden Sie jetzt Basismodelle mit ein paar Beispielen eines Eingabelebenslaufs in diesem Format und hier ist der Ausgabelebenslauf. Sie können diese Modelle sogar noch feiner abstimmen, indem Sie einfach ein paar spezifische Beispiele angeben", sagt Amazons Leiter für Machine-Learning-Services Swami Sivasubramanian.

Bedrock ist derzeit als eingeschränkte Preview verfügbar. AWS-Kunden können sich auf der Bedrock-Seite für einen Zugang registrieren.

Amazon startet mit Code Whisperer eine für AWS optimierte KI-Programmierhilfe

Mit Code Whisperer stellt Amazon eine KI-gestützte Programmierhilfe vor, ähnlich wie Microsofts Copilot X. Code Whisperer unterstützt Python, Java, JavaScript, TypeScript und C# sowie zehn neue Sprachen, darunter Go, Kotlin, Rust, PHP und SQL. Die Software ist über die AWS Toolkit IDE-Erweiterungen und in der AWS Lambda Konsole verfügbar.

Laut Amazon hat die Software aus "Milliarden Zeilen öffentlich verfügbaren Codes" gelernt und wurde zusätzlich auf Amazon-Code trainiert. Die Software ist für einzelne Entwicklerinnen und Entwickler kostenlos verfügbar.

"Wir glauben, dass CodeWhisperer jetzt die genaueste, schnellste und sicherste Methode ist, um Code für AWS-Dienste zu generieren, einschließlich Amazon EC2, AWS Lambda und Amazon S3", heißt es in der Ankündigung.