KI in der Praxis

Ikea kauft KI-Startup für bessere Augmented Reality

Matthias Bastian
Mit Ikeas Augmented-Reality-App für iOS könnt ihr jetzt ganze Wohnungen digital einrichten.

Ikea bastelt mit KI und AR am eigenen Online-Shop der Zukunft.

Bei Augmented Reality gehört der schwedische Möbelhersteller zu den Early Adoptern: Mit der Smartphone-AR-App "Place" können Inneneinrichter schon seit 2017 Ikea-Möbelstücke virtuell im eigenen Zimmer vorab ansehen - und zwar in Originalgröße.

Passt der Schrank in die Ecke oder wirkt er zu mächtig? Wie macht sich der pinke Spiegel auf der grünen Wandfarbe? Solche und ähnliche Fragen lassen sich mit der App ganz gut beantworten.

Aus der App heraus kann in den USA direkt eine Bestellung aufgegeben werden, falls man auf die Besichtigung im Möbelhaus gänzlich verzichten möchte. Ikea schafft hier also eine ganz neue Infrastruktur fürs digitale Shopping.

Ikea Place Generation 2

Mit der Unterstützung für den Lidar-Sensor im aktuellen iPad Pro soll die Place-App genauer und schneller werden. Sie kann Objekte wie einen Tisch oder eine Wand erkennen und dann automatisch Einrichtungsvorschläge machen. Reale Möbel können jetzt digitale Möbel und Gegenstände verdecken für ein insgesamt realistischeres Gesamtbild.

Doch eine grundsätzliche Schwachstelle hat die Place-App noch, die auch das iPad Pro nicht beseitigen kann: Wie soll ich herausfinden, ob das neue digitale Möbelstück schöner aussieht, wenn die alten Möbel in der Vorabansicht im Weg herumstehen?

Reale Möbel digital ausradieren

Mit der Übernahme des kalifornischen KI-Startups Geomagical Labs - die Übernahmesumme ist nicht bekannt - will Ikea unter anderem genau diesen Schwachpunkt beseitigen: Das auf maschinelles Sehen spezialisierte Startup hat eine Software entwickelt, mit der man einen Raum schnell in 3D einscannen und anschließend alle darin vorhandenen Möbel entfernen kann. Danach kann der Raum virtuell vollständig neu eingerichtet werden.

"Wir finden das spannend, denn der Nutzer kann so herumspielen und direkt herausfinden, wie sich etwas [ein Einrichtungsstück] im Raum einfügt", sagt Ikeas Chief Digital Officer Barbara Martin Coppola. Das folgende Video zeigt die Technologie von Geomagical Labs im Einsatz.

Die Ikea-Place-App kann hier für iOS heruntergeladen werden. Sie läuft mit ARKit-fähigen iPhones und iPads. Eine Android-Version gibt es ebenfalls, sie funktioniert mit ARCore-fähigen Android-Smartphones.

Via: Techcrunch

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