KI in der Praxis

Künstliche Intelligenz: Microsoft-Bosse fürchten keine Killer-KI

Matthias Bastian
Wird es eines Tages eine Generation geben, die nicht mehr weiß, wie eine rein analoge Realität ohne digitale Erweiterung aussieht?

Microsoft

Die Microsoft-Bosse Bill Gates und Satya Nadella glauben nicht an eine Killer-KI. Zumindest noch nicht. Entsprechende Befürchtungen seien überzogen, aber man müsse die weitere Entwicklung im Auge behalten.

Microsoft investiert in Künstliche Intelligenz, unter anderem kaufte das Unternehmen Anfang des Jahres das auf maschinelles Lernen spezialisierte Startup Maluuba auf. Gemeinsam demonstrierten die beiden Unternehmen im Sommer eine Künstliche Intelligenz, die mit Leichtigkeit den menschlichen Rekord beim Arcade-Automaten "Ms. Pacman" brach. Bereits Mitte 2016 bezeichnete Microsoft-CEO Satya Nadella mit KI ausgestattete Chatbots als "die neuen Apps".

In einem Interview mit dem Wall Street Journal bekräftigen die Microsoft-Bosse Bill Gates und Satya Nadella ihr Investment in Künstliche Intelligenz. Zwar sei es eine reale Bedrohung, dass Computer immer mehr Arbeitsplätze für sich beanspruchen. Dafür müsse die Gesellschaft Zusammenhalt entwickeln und eine Regelung finden, bei der jeder Mensch das Gefühl habe, einen Beitrag leisten zu können.

Jedoch sehen die Microsoft-Lenker vorerst keine Gefahr darin, dass Künstliche Intelligenz die Menschheit als solche vernichten könnte - vor diesem Szenario warnte kürzlich der Tech-Milliardär Elon Musk.

Die Menschheit muss die Kontrolle behalten

"Dieses sogenannte Problem, über das sich Elon Musk sorgt, ist keines, vor dem sich die Leute jetzt fürchten müssten", sagt der Microsoft-Gründer Bill Gates. Er räumt jedoch ein, dass diese Momentaufnahme nicht für die Ewigkeit gelten kann. "Wir sollten keine Panik haben. Wir dürfen aber auch nicht ignorieren, dass solche Probleme entstehen könnten."

Der aktuelle Microsoft-Geschäftsführer Satya Nadella stimmt seinem Vorgänger zu. KI-Forscher suchten nach Wegen, um die Fähigkeiten von Menschen zu erweitern. Auch bei selbstlernenden Systemen brauche es noch immer menschlichen Intellekt, der die Prozesse anleitet, zum Beispiel um Vorurteile oder Fehler in Datensätzen auszuschließen.

"Wir können viel machen, um unsere Zukunft zu gestalten, anstatt einfach nur daran zu denken, dass uns etwas zustößt", sagt Nadella. Solange die Menschheit in Kontrolle sei, habe sie auch die Wahl. Nadellas Ratschlag: "Wir sollten versuchen, die Kontrolle zu behalten."

| Featured Image: Microsoft (Screenshot)