KI in der Praxis

OpenAI-CEO Sam Altman warnt KI-Start-ups: "Wir werden euch überrollen"

Matthias Bastian

20VC with Harry Stebbings

OpenAI CEO Sam Altman hat eine klare Botschaft für Start-ups, die Produkte auf Basis von GPT entwickeln: Statt sich auf den aktuellen Stand der Technik zu verlassen, sollten sie davon ausgehen, dass sich die Modelle mit jeder Iteration drastisch verbessern.

In einem aktuellen Podcast gibt OpenAI CEO Sam Altman Einblicke in seine Sicht auf Strategien für KI-Start-ups.

Er sieht derzeit zwei Ansätze: Entweder die Unternehmen gehen davon aus, dass sich die Modelle nicht weiter verbessern und bauen ihre Produkte auf dem aktuellen Stand auf. Oder sie setzen darauf, dass OpenAI seine Modelle im bisherigen Tempo weiterentwickelt und sie mit jeder Iteration deutlich leistungsfähiger werden.

Laut Altman sollten 95 Prozent der Start-ups auf die zweite Strategie setzen. Viele hätten aber bisher den ersten Ansatz gewählt. "Wenn wir einfach unseren Job machen und die Modelle mit jeder Iteration verbessern, werden wir euch überrollen", warnt Altman. Nicht aus Böswilligkeit, sondern weil OpenAI eine Mission verfolge.

Ob ein Start-up auf dem richtigen Weg sei, könne man gut daran erkennen, wie es auf eine mögliche Verbesserung der Modelle um den Faktor 100 reagiere, ergänzt COO Brad Lightcap. Unternehmen, die ständig nach dem neuesten Modell fragen und es unbedingt als erste ausprobieren wollen, seien auf dem richtigen Weg.

"Es sollte einen klaren Weg geben, wie bessere zugrunde liegende Intelligenz das Produkt und das Unternehmen voranbringt", sagt Lightcap. Die meisten Unternehmen könnten diese Geschichte klar erzählen.

Als Beispiel nannte er GPT-4: Wer auf Basis von GPT-4 etwas entwickle, das wahrscheinlich von GPT-5 übertroffen werde, wenn GPT-5 einen ähnlich großen Sprung darstelle wie GPT-4 im Vergleich zu GPT-3, werde von OpenAI "überrollt".

Altmans und Lightcaps Äußerungen verdeutlichen, wie wichtig es für KI-Start-ups ist, sich nicht auf dem aktuellen Stand der Technik auszuruhen. Stattdessen sollten sie flexibel bleiben und ihre Produkte so entwickeln, dass sie von den kontinuierlichen Verbesserungen der Open-AI-Modelle profitieren. Andernfalls laufen sie Gefahr, von der rasanten, durch Big AI getriebenen KI-Entwicklung abgehängt zu werden.