KI und Gesellschaft

Umfrage: Künstliche Intelligenz ist der Terminator oder R2-D2

Matthias Bastian
Umfrage: Künstliche Intelligenz ist der Terminator oder R2-D2

Dass Künstliche Intelligenz in erster Linie sich selbst verbessernde Computer-Software ist, kommt bei deutschen Bürgern noch nicht an. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Allensbach-Instituts.

Insgesamt 1.283 deutsche Bürger ab 16 Jahre hat das Allensbach-Institut mit den Fragen konfrontiert: Was ist KI? Und was kann sie?

Die Ergebnisse zeigen, dass Science-Fiction-Erzählungen die Erwartungshaltung prägen: KI existiert in den Köpfen vieler Menschen in ihrer manifestierten Version als fortschrittliche Roboter aus Zukunftsgeschichten. KI als Methode, Computern Eigenständigkeit beizubringen, oder als mächtiges Statistikinstrument, ist noch kein Alltagswissen.

20 Prozent der Befragten denken bei KI zuerst an die clevere Blechbüchse R2-D2 aus den Star-Wars-Filmen. 17 Prozent assoziieren Arnold Schwarzenegger in seiner Rolle als Killerroboter Terminator. Ebenfalls nahe dran an der deutschen Vorstellung Künstlicher Intelligenz sind Data aus "Star Trek" (17 Prozent) und das Denkauto "K.I.T.T." aus Knight Rider (16 Prozent).

Den Raumschiffassistenzcomputer HAL 9000, der aufgrund seiner Körperlosigkeit am ehesten aktueller maschineller Intelligenz wie dem Google Assistant entspricht, prägt hingegen nur bei sechs Prozent der Befragten die Vorstellung Künstlicher Intelligenz - wahrscheinlich ist der Film einfach weniger bekannt.

Die insgesamt bekanntesten KI-Wesen sind der Terminator (76 Prozent), R2-D2 (65 Prozent), K.I.T.T. (59 Prozent), Commander Data (50 Prozent) und Agent Smith (43 Prozent), der KI-Agent, der in der Matrix sein Unwesen treibt.

Gerne bei sich zu Hause hätten die Umfrageteilnehmer R2-D2 (15 Prozent) oder sie würden gerne am Steuer von K.I.T.T. sitzen (13 Prozent). Gemein: Mit dem Terminator möchte fast niemand Zeit verbringen. Sogar der Knuddelroboter Wall-e aus dem gleichnamigen Disney-Film wäre als maschineller Gefährte beliebter.

Damit KI die Welt verändert, braucht sie keine Singularität

In Auftrag gegeben wurde die Umfrage von der deutschen Gesellschaft für Informatik im Rahmen des Projekts "#KI50: Künstliche Intelligenz in Deutschland – gestern, heute, morgen". Sie sollte unter anderem herausfinden, welche popkulturellen Phänomene und Figuren das Bild Künstlicher Intelligenz prägen.

Das KI50-Projekt soll Künstliche Intelligenz entmystifizieren und verdeutlichen, dass es bei KI eben nicht zwangsläufig um Roboter und vermenschlichte Maschinen geht. Diese Aufklärung ist ein hehres Ziel, denn: Künstliche Intelligenz muss weder in der realen Welt manifestiert noch sich selbst bewusst sein, um unser Leben zu verändern. Das zeigen beispielsweise die Debatten um Deepfake KI-Fälschungen und KI-gestützte Überwachungstechnologien, die auch schon in Deutschland eingesetzt werden.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Informatik; Titelbild: Gage Skidmore bei Flickr. Lizenziert nach CC BY-SA 2.0.

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