KI in der Praxis

Ashton Kutcher hat Beta-Zugang zu OpenAI Sora und glaubt, dass es Hollywood umkrempeln wird

Matthias Bastian
Ashton Kutcher spricht mit einem Mikrofon in die Kamera.

Berggruen Institute (YouTube Screenshot)

Schauspieler und Tech-Investor Ashton Kutcher spricht über die neuesten Technologien von OpenAI und Nvidia. Insbesondere das KI-Videogenerierungstool Sora könnte massive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben.

Ashton Kutcher hat nach eigenen Angaben Zugang zu einer Betaversion von OpenAIs neuem KI-Videogenerator Sora erhalten - und ist von dessen Fähigkeiten beeindruckt. Laut Kutcher ist Sora in der Lage, realistische Szenen, Trailer oder Filmaufnahmen auf der Grundlage von Text-Eingaben zu erstellen.

Sora mache zwar noch Fehler und verstehe die Physik nicht ganz, so Kutcher. Aber im Vergleich zu früheren Video-Generatoren sieht er gewaltige Fortschritte.

Aufnahmen für Filme und Serien könnten zu einem Bruchteil der üblichen Kosten und Aufwände erstellt werden - 100 US-Dollar statt tausender US-Dollar. Selbst aufwendige Actionszenen wären ohne Stuntmen und Kamerateams möglich.

Automatisierung der Entertainment-Branche

Zusammen mit den angekündigten Leistungssteigerungen etwa bei Nvidia-Chips sieht der Hollywood-Star gewaltige Umwälzungen voraus: Ganze Filme könnten bald automatisiert entstehen.

"Man denkt sich einfach eine Idee für einen Film aus, und die KI schreibt das Drehbuch. Dieses Drehbuch gibt man in den Video-Generator ein und der produziert den Film."

Das werde zu einer noch nie dagewesenen Flut von Inhalten führen, so Kutcher, wodurch es mehr Inhalte als Zuschauer geben werde. Jeder Inhalt werde nur so viel wert sein, wie man Menschen dazu bringen könne, ihn zu konsumieren. Die Messlatte für gute und erfolgreiche Inhalte werde deutlich höher liegen.

"Warum solltest du dir meinen Film ansehen, wenn du dir deinen eigenen Film erstellen und ansehen kannst?", fragt Kutcher.

Die Auswirkungen auf die Kreativwirtschaft und den Arbeitsmarkt insgesamt könnten enorm sein, so Kutcher. Immer mehr Prozesse in den Bereichen Video, Film und Animation könnten von leistungsfähigen KI-Systemen übernommen werden.

OpenAI trifft sich angeblich bereits mit Filmstudios, Medienmanagern und Talentagenturen in Los Angeles, um Partnerschaften in der Unterhaltungsindustrie zu schmieden und Filmemacher zu ermutigen, seinen neuen KI-Videogenerator Sora in ihre Arbeit zu integrieren. Auch Alphabet und Meta sollen bereits in Hollywood vorstellig werden.

Der US-Schauspieler und Regisseur Tyler Perry stoppte laut eigenen Angaben eine geplante 800 Millionen Dollar teure Erweiterung seines Studios in Atlanta, nachdem er die Möglichkeiten von Sora gesehen hatte.