KI in der Praxis

OpenAIs ChatGPT Enterprise hat Tausende Unternehmen auf der Warteliste

Matthias Bastian

DALL-E 3 prompted by THE DECODER

OpenAIs ChatGPT Enterprise erfreut sich großer Nachfrage, wie COO Brad Lightcap in einem CNBC-Interview verrät.

Demnach stehen "viele, viele, viele Tausend" Unternehmen auf der Warteliste für das KI-Tool. Seit November haben 92 Prozent der Fortune-500-Unternehmen ChatGPT genutzt, ein deutlicher Anstieg von 80 Prozent im August.

Lightcap vermutet, dass es sich bei den verbleibenden acht Prozent um Schwerindustrie, kapitalintensive Öl- und Gasunternehmen oder allgemein um Industrien mit vielen schweren Maschinen handelt, in denen es eher um die Produktion von Gütern als um Informations- und Dienstleistungsaufgaben geht.

ChatGPT Enterprise: Schnelles Wachstum und namhafte Kunden

ChatGPT Enterprise startete im August mit 20 Unternehmen als Betatester, darunter Block und Canva. Lightcap erklärt, dass in den letzten zwei Monaten der Schwerpunkt darauf lag, sicherzustellen, dass die ersten Kunden einen Mehrwert aus dem Produkt ziehen.

OpenAI plant, ChatGPT Enterprise bald als Self-Service Option anzubieten. Im nächsten Jahr sollen alle der Tausenden Interessenten auf der Warteliste bedient werden, so Lightcap.

Laut Lightcap wird KI vorwiegend in technischen Bereichen eingesetzt, wo ChatGPT als Forschungsassistent, Sidekick oder technischer Assistent fungiert. Das Tool unterstützt Fachleute in Bereichen wie Softwareentwicklung, Maschinenbau, Chemie und Biologie.

Generative KI wird über- und unterschätzt

Laut Lightcap konzentriert sich OpenAI bei der Produktentwicklung fast immer auf den Nutzen und nicht auf den Umsatz. Ziel des Unternehmens sei es, nützliche Werkzeuge wie ChatGPT zu entwickeln, die eine Vielzahl von Anwendungen abdecken.

Auf die Frage, welche Aspekte von KI über- und welche unterschätzt werden, antwortet Lightcap, dass die unmittelbaren Auswirkungen von KI auf das Unternehmen mit substanziellen Geschäftsveränderungen überschätzt würden.

KI-Systeme befänden sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium und es gebe keine Einheitslösung für komplexe Geschäftsprobleme. Der Übergang müsse individuell und schrittweise erfolgen, mit einer hohen Experimentier- und Fehlerquote in der frühen Implementierungsphase.

Ein unterschätzter Aspekt sei hingegen die individuelle Befähigung und Ermächtigung, die KI-Systeme ihren Endnutzern bieten und ihnen "Superkräfte" verleihen, die sie vorher nicht hatten.

Quellen: