KI in der Praxis

"Project Sunshine" soll ChatGPT-Personalisierung auf die nächste Stufe heben

Matthias Bastian
ChatGPT soll in Zukunft aus bestehenden Gesprächen lernen. Dadurch könnte das KI-System individueller werden.

Tibor Blaho via LinkedIn

ChatGPT soll in Zukunft aus bestehenden Gesprächen lernen. Dadurch könnte das KI-System individueller werden.

OpenAI bereitet ein neues Personalisierungs-Update für ChatGPT vor. Dies bestätigte bereits Mitte November der X-Account Jush, der entsprechende Optionen in seinem ChatGPT-Menü fand. Der Webentwickler Tibor Blaho, der unter anderem am ChatGPT-Projekt AIPRM arbeitet, zeigte kürzlich auf LinkedIn einen dazu passenden Quellcodefund. Die Funktionen sind im HTML unter "Sunshine" zu finden.

Bild: Jush via X

Zentral sind drei neue Funktionen, die in den Einstellungen unter "Personalisierung" verfügbar sein sollen:

Temporäre Chats: Was im Chat passiert, bleibt im Chat

Ergänzend dazu wird OpenAI voraussichtlich einen temporären Chat einführen, der wie die bisherigen Chats funktioniert, das heißt, die Informationen werden nur innerhalb des Chatfensters verwendet. Der temporäre Chat ist unter dem Modellwechsler verfügbar.

Video: Tibor Blaho via LinkedIn

Der temporäre Chat dürfte insbesondere für Teams nützlich sein, die sich einen Account teilen, aber nicht unbedingt an den gleichen Themen arbeiten.

In diesem Fall wäre eine Chat-übergreifende Erinnerung eher störend. Zudem tauchen temporäre Chats nicht in der Chat-History auf und die Daten werden daher auch nicht für das Modelltraining verwendet.

Für OpenAI ist die neue Form der Individualisierung des Chatbots daher auch eine Chance, mehr Accounts zu verkaufen. Wann die neue Funktion eingeführt wird, ist bisher nicht bekannt.

Laut Blaho arbeitet OpenAI zudem an einem Update für den GPT Store, unter anderem mit einer Suchfunktion und einer Bühne für die besten CustomGPTs. Bekannt ist, dass OpenAI einen Marktplatz für GPTs plant. Der Start war für November geplant, wurde aber aufgrund der Unruhen rund um die Entlassung und Wiedereinstellung von OpenAI CEO Sam Altman auf 2024 verschoben.

Die Idee eines Langzeitspeichers für ChatGPT ist nicht neu. Bereits im Frühjahr 2023 hat ein Entwickler mit MemoryGPT ein chatübergreifendes Gedächtnis auf Basis der API vorgestellt. Die Funktion passt in die Gesamtstrategie von OpenAI, ChatGPT immer persönlicher zu gestalten und perspektivisch zu individuellen Assistenten weiterzuentwickeln.

Quellen: