KI in der Praxis

Stability AI verkauft KI-Bildplattform Clipdrop nach nur einem Jahr

Matthias Bastian

Clipdrop Screenshot

Jasper, ein Anbieter von KI-Unternehmenssoftware, hat die KI-Bildplattform Clipdrop von Stability AI erworben.

Clipdrop ermöglicht es Nutzern, Bilder zu bearbeiten, neue Bilder zu erstellen und unzählige Variationen in Größe, Detail und Stil zu entwickeln. Dazu stellt die Plattform eine Reihe von KI-Bildbearbeitungswerkzeugen zur Verfügung, die teilweise auf den Open-Source-KI-Modellen von Stability AI basieren.

Das Clipdrop-Team wird Teil von Jasper, Clipdrop-Mitgründer Damien Henry übernimmt eine führende Rolle in Forschung und Innovation für das gesamte Jasper-Produkt.

Geschäftskunden können ab sofort über die Jasper API auf Clipdrop zugreifen, während Privatkunden das Produkt weiterhin als Standalone-Version auf Clipdrop.co erwerben können.

Stability AI hatte Init ML, das Team hinter Clipdrop, erst Anfang März 2023 übernommen. Der Übernahme war eine längere Partnerschaft vorausgegangen. Emad Mostaque, CEO von Stability AI, geht von einer weiterhin engen Zusammenarbeit aus.

Ziel des Verkaufs sei es, den Zugang zu generativer KI zu erweitern, sei es durch "Self-Hosting, mit einer Stability AI-Mitgliedschaft, durch die Nutzung unserer Self-Service-API-Entwicklerplattform oder über einen unserer Cloud-Service-Provider-Partner", heißt es in der Verkaufsankündigung.

Mostaque geht davon aus, dass Open-Source-Anbieter langfristig erfolgreicher sein werden als Unternehmen mit proprietären KI-Modellen wie OpenAI, da Unternehmen eigene Modelle benötigten.

Stability AI stellte zuletzt die Text-zu-Bild-Modelle Stable Diffusion 3 und Stable Cascade, das Text-zu-3D-Modell Stable Zero123 und Stable Video Diffusion vor.

Intel investiert in Stability AI

Stability AI, das sich auf generative Open-Source-KI-Modelle in allen Bereichen konzentriert, soll Medienberichten zufolge im vergangenen Jahr in finanzielle Schwierigkeiten geraten sein. Speziell die Clipdrop-Übernahme wurde hier als Kritikpunkt genannt.

Im Oktober 2023 soll Intel dann rund 50 Millionen US-Dollar sowie einen KI-Supercomputer mit Xeon-Prozessoren und 4000 Gaudi2-AI-Prozessoren zur Verfügung gestellt und Stability AI damit aus der Patsche geholfen haben.

Das Prinzip folgt vielen Investitionen im KI-Bereich: Große Cloud- und Hardware-Unternehmen pumpen Geld in KI-Start-ups, die wiederum Kunden und vielleicht eines Tages Großkunden des Investors werden.

Dieser Kreislauf kann aber nur funktionieren, wenn es den Start-ups gelingt, profitabel zu werden. Angesichts der Dominanz von Big Tech und der hohen Kosten von generativer KI in Entwicklung und Anwendung ist das ein riskantes Unterfangen.

Quellen: