Eine inoffizielle Version des Google Assistant ermöglicht die Nutzung der Sprach-KI auf dem Rechner. Was kann die PC-Version?
Der Google Assistant ist einer der beliebtesten Sprachassistenten auf dem Smartphone. Die tiefe Integration in Googles Betriebssystem Android und immer neue Verbesserungen der Google-Sprach-KI machen es für Konkurrenten wie Samsungs Bixby schwer, sich auf mobilen Geräten zu behaupten. Das Smartphone ist allerdings nur eine Plattform von vielen, auf denen es den Google Assistant gibt. Neben Smartwatches oder Autoradios ist der Sprachassistent natürlich auch auf Googles intelligenten Lautsprechern Nest Audio, Nest Mini und Nest Hub verfügbar.
Nur auf Desktop-PCs und Laptops mussten Nutzer bislang auf die sprechende Künstliche Intelligenz verzichten. Ein findiger Entwickler hat nun einen Weg gefunden, den Google Assistant unter Windows, macOS und Linux zum Laufen zu bringen. Die benötigten Dateien sowie eine umfangreiche Anleitung stehen auf GitHub zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Google Assistant übernimmt Cortanas Job
Zuallererst: Der Google Assistant Desktop-Client ist kein offizielles Google-Produkt. Es ist deshalb möglich, dass die Software gegen Googles Nutzungsbedingungen verstößt. Außerdem könnte der Suchmaschinenriese die Funktionalität jederzeit beenden.
Verantwortlich für die PC-Version des smarten Assistenten ist Entwickler Melvin Abraham. Sein Desktop-Client basiert auf dem Google Assistant SDK und ähnelt dem Google Assistant auf ChromeOS. Die Bedienoberfläche ist im typischen Google-Design gehalten und ist sowohl im Light- als auch in einem Dark-Mode verfügbar.
Der Google Assistant agiert auf Rechnern im Fenstermodus, kann frei angepasst oder an den Bildschirmrändern fixiert werden. Am unteren Fensterrand befindet sich die Eingabeleiste. Hier tippt ihr Befehle und Fragen ein oder aktiviert die Sprachsteuerung per Klick auf das Mikrofon-Symbol.
Google Assistant am PC nur eingeschränkt nutzbar
Berichten zufolge klappen einfache Features wie das Beantworten von Fragen und die Web- oder Bildersuche auf dem PC einigermaßen flüssig. Problematisch wird es bei der Bedienung von Smart-Home-Geräten, die nur gelegentlich gelingt, oder beim Aufrufen von Diensten wie Netflix oder Spotify.
Die Streamingdienste sind über den PC-Assistenten nicht erreichbar, da er keinen Zugriff auf externe Anwendungen hat. Diese eingeschränkte Nutzbarkeit macht den Google Assistant Desktop-Client eher zu einer Spielerei als zu einem sinnvollen Tool. Vor allem, wenn man bedenkt, dass der Installationsprozess ganze dreißig Schritte umfasst und ein Google Cloud-Konto voraussetzt.
Wer einen Sprachassistenten in offizieller Version auf seinem Laptop nutzen möchte, hat bald die Gelegenheit dazu: Lenovo kündigte auf der diesjährigen Elektronikfachmesse CES einen Alexa Show-Mode an. Der soll ab dem zweiten Quartal 2021 auf Laptops der Serien Yoga und IdeaPad integriert werden und alle gängigen Alexa-Funktionen beherrschen.
Titelbild: Google, Quelle: GitHub