Der Schauspieler Jim Meskimen tut sich mit einem Deepfaker zusammen und zeigt beispielhaft, was mit Deepfakes möglich ist, wenn man von einem hervorragenden Imitator unterstützt wird.
In einem Youtube-Video sagt Jim Meskimen ein selbst geschriebenes Gedicht auf und tauscht dabei in etwas mehr als zwei Minuten das Gesicht mit zwanzig Berühmtheiten: von John Malkovich über Robert De Niro und George Clooney bis hin zu Robin Williams. Selbst der ehemalige US-Präsident George W. Bush wird zum Deepfake-Opfer.
Die Überzeugungskraft des Deepfakes schwankt von Person zu Person, die meisten wirken jedoch stimmig. Es hilft, dass Meskimen die Mimik und Stimme der einzelnen Berühmtheiten nachahmt.
Eine Deepfake-KI könnte zwar auch die Stimme der gezeigten Schauspieler imitieren, Trainingsmaterial gibt es ja zuhauf. Nicht jedoch die Mimik: Beim Deepfake-Gesichtertausch ahmt das Zielgesicht die Mimik des Originals nach.
Gesucht: Deepfake-Imitatoren
Die technische Umsetzung des Meskimen-Deepfakes übernahm der auf Deepfakes spezialisierte Youtube-Kanal Sham00K. Der ersetzte zuvor das Gesicht von Keanu Reeves im Kinofilm "Die Matrix" mit dem von Will Smith. In ebendiesem Deepfake ist besonders gut zu beobachten, dass die Mimik des Originals übernommen wird: Man erkennt zwar Will Smith im Video, das Minenspiel stammt jedoch von Keanu Reeves.
Professionelle Imitatoren könnten im Deepfake-Zeitalter also eine begehrte Berufskategorie werden. Für politische Deepfakes wären in diesem Fall Imitatoren gefragt, die politische Figuren überzeugend nachahmen können. Den visuellen Part übernimmt die KI-Technologie.
Der Meskimen-Deepfake ist übrigens nicht als solcher gekennzeichnet. In Kalifornien sind derlei Deepfakes schon heute strafbar, sofern sie Politiker im Wahlkampf rufschädigend darstellen: Das vor kurzem erlassene Gesetz richtet sich explizit gegen politischen Missbrauch der KI-Technologie. Beobachter und Politiker fürchten eine Deepfake-Schwemme bei den kommenden US-Präsidentschaftswahlen.
Titelbild: Jim Meskimen, Via: CNET