Manche glauben an die KI-Bubble, andere an baldige Superintelligenz
Über 1000 Expert:innen und Persönlichkeiten fordern ein Verbot der Entwicklung von Superintelligenz, solange deren Sicherheit nicht wissenschaftlich nachgewiesen und gesellschaftlich legitimiert ist.
Meta streicht rund 600 Stellen in den KI-Abteilungen Grundlagenforschung (FAIR), Produkt-KI und Infrastruktur. Grund ist laut einem internen Memo von KI-Chef Alexandr Wang, dass die Arbeit zu bürokratisch geworden sei. Durch die Verkleinerung sollen Entscheidungen schneller fallen und Mitarbeitende mehr Verantwortung übernehmen. Mehrere tausend KI-Stellen bleiben bestehen. Insbesondere die neue Einheit TBD Lab von Wang bleibt von den Kürzungen ausgenommen und wird weiter ausgebaut. CEO Mark Zuckerberg hatte angeblich Zweifel am bisherigen Kurs und setzt nun auf das neue Team um Wang.
Betroffene Beschäftigte in den USA sollten bis Mittwochmorgen informiert werden und haben laut Wang Chancen auf andere interne Stellen. Schon zuvor gab es Berichte, dass es bei Metas KI-Sparten Spannungen gibt, etwa zwischen Yann LeCun und dem neuen Führungsteam.
OpenAI will mit „Projekt Mercury“ Juniorbanker überflüssig machen
Mehr als 100 ehemalige Investmentbanker trainieren laut Bloomberg OpenAIs KI darauf, Finanzmodelle zu bauen und Routinearbeit im Investmentbanking zu übernehmen. Das geheime Projekt „Mercury“ soll die lästige Schreibtischarbeit von Nachwuchsbankern abschaffen.
Anthropic startet Claude Code im Web als Beta-Version. Nutzer können jetzt über den Browser mehrere Programmieraufgaben gleichzeitig an Claude delegieren, ohne ein Terminal zu öffnen. Die Aufgaben laufen in isolierten Cloud-Umgebungen mit Zugriff auf verknüpfte GitHub-Repositories. Claude erstellt automatisch Pull-Requests und dokumentiert Änderungen.
Breaking-Bad-Star Bryan Cranston zwingt OpenAI zu stärkeren Schutzmaßnahmen in Sora 2
Nach ungewollten Imitationen hat OpenAI seine Richtlinien für den KI-Videogenerator Sora 2 überarbeitet. Die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA spricht von einem Etappensieg.
Die Wikipedia beklagt sinkende Zugriffe von Menschen auf ihre Seiten – rund acht Prozent weniger als im Vorjahr. Grund dafür seien generative KI-Angebote und soziale Netzwerke, die Inhalte direkt anzeigen, ohne auf Wikipedia zu verlinken, so die Wikimedia Foundation. Hinzu kommt, dass viele Bots zunehmend menschlich wirken und so die Infrastruktur belasten.
Bild: Wikimedia
Laut der Stiftung bleibt Wikipedia eine zentrale Grundlage für KI-Modelle, wird jedoch zunehmend seltener direkt aufgerufen – diese Entwicklung könnte das Projekt langfristig gefährden. Gegensteuern will man mit neuen Formaten für junge Zielgruppen, einer besseren mobilen Bearbeitung sowie klareren Regeln für externe Nutzungen.
25 Jahre nach ihrer Gründung ist das menschliche Wissen von Wikipedia für die Welt wertvoller denn je zuvor.
Die italienische Verlegervereinigung FIEG (Federazione Italiana Editori Giornali) hat bei Italiens Regulierungsbehörde Agcom Beschwerde gegen Googles "AI Overviews" eingelegt. Der KI-Dienst erscheine direkt in den Suchergebnissen und verdränge so journalistische Inhalte, heißt es. Dies verletze laut FIEG zentrale Regeln des EU-Digitalgesetzes DSA. Insbesondere werde die Sichtbarkeit redaktioneller Inhalte eingeschränkt, was zu Einnahmeverlusten führe.
Auch die europäische Verlegervereinigung ENPA unterstützt ähnliche Beschwerden in anderen Ländern. Die Verlage fordern ein EU-weites Verfahren gegen Google.
In San Francisco regt sich KI-Widerstand. Eine neue Werbetafel mit der Aufschrift „Our AI does your daughter’s homework“ führt zur Website Replacement.ai, die sich als satirisches Projekt gegen unregulierte KI entpuppt.
Die Seite imitiert KI-Start-ups, zeigt überzogene Produktideen wie das KI-Kindersprachmodell HUMBERT®, das Eltern ersetzen soll, und zitiert absurde Äußerungen echter KI-Manager wie Sam Altman ("KI wird wohl das Ende der Welt sein, aber bis dahin gibt es tolle Unternehmen.")
Ziel ist es, auf Risiken durch KI-Firmen aufmerksam zu machen und politische Regulierung zu fordern. Auf einer Unterseite ruft das Projekt dazu auf, Abgeordnete zu kontaktieren. Die Verantwortlichen bleiben anonym.