Tencent hat den KI-Forscher Shunyu Yao von OpenAI abgeworben, berichtet Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Yao soll beim in Shenzhen ansässigen Internetkonzern Künstliche Intelligenz in bestehende Dienste integrieren. Zuvor arbeitete er bei Google und an der Princeton University. Sein Forschungsfokus liegt auf KI-Agenten. Chinesische Medien spekulierten über ein Vergütungspaket von über 100 Millionen Yuan, knapp 14 Millionen US-Dollar. Tencent wies dies auf seinem offiziellen WeChat-Kanal als „Gerücht“ zurück, ohne Details zu nennen. Auch OpenAI und Yao selbst äußerten sich nicht. Der Abgang fällt in eine Zeit intensiven Wettbewerbs um KI-Talente, zuletzt verschärft durch Metas Mark Zuckerberg, der teilweise mit hunderten Millionen US-Dollar lockte.
Autoren HubMaximilian Schreiner
Die US-Handelsaufsicht FTC untersucht, wie KI-Chatbot-Entwickler mit Risiken für Kinder und Jugendliche umgehen. Sie hat Google, OpenAI, Meta (inkl. Instagram), Snap, Elon Musks xAI sowie Character Technologies per Anordnung zur Herausgabe von Informationen verpflichtet. Die Behörde will wissen, wie die Unternehmen ihre Systeme testen, überwachen und einschränken, um junge Nutzer zu schützen. Die Untersuchung dient zunächst Forschungszwecken, kann aber auch zu offiziellen Ermittlungen führen. Hintergrund ist unter anderem eine Klage von Eltern gegen OpenAI, deren Sohn sich laut Vorwurf mithilfe von ChatGPT das Leben nahm.
Albanien ernennt erstmals eine KI zur "Ministerin" für öffentliche Auftragsvergabe.
"Diella ist das erste Kabinettsmitglied, das nicht physisch anwesend ist, sondern virtuell von einer KI geschaffen wurde", sagte Premierminister Edi Rama bei der Vorstellung seiner neuen Regierung. Sie solle helfen, Albanien „zu einem Land zu machen, in dem öffentliche Ausschreibungen zu 100 % frei von Korruption sind“.
Beschaffungsverfahren gelten im Land als Haupteinfallstor für Vetternwirtschaft und Geldwäsche. Das sind Probleme, die das Land bekämpfen muss, um einen EU-Beitritt zu erreichen. Ein KI-Bot wird dieses Problem wohl nicht lösen, zumal unklar ist, in welcher Form menschliche Kontrolle über die KI bestehen wird – ganz abgesehen von bestehenden Vorurteilen im System und anderen Manipulationsmöglichkeiten.
OpenAI und Nvidia wollen laut Bloomberg gemeinsam mit dem Londoner Rechenzentrumsbetreiber Nscale Global Holdings Milliarden in britische KI-Infrastruktur investieren. Die Ankündigung soll kommende Woche erfolgen, zeitgleich mit einem Besuch von Donald Trump in Großbritannien. OpenAI plant, dafür mehrere Milliarden bereitzustellen. Die Investition soll Teil von OpenAIs „Stargate“-Programms sein, mit dem das Unternehmen seine Rechenzentren international ausbaut. Nscale hatte bereits im Januar ein Rechenzentrum in Loughton angekündigt, das bis zu 45.000 Nvidia-Chips aufnehmen könnte. OpenAI ist bereits Ankerkunde eines Nscale-Rechenzentrums in Norwegen.
YouTube stellt die Funktion für mehrsprachige Tonspuren nun Millionen von YouTubern zur Verfügung. Dadurch können Videos direkt nach der Veröffentlichung in mehreren Sprachen gehört werden. In Tests kam über ein Viertel der Wiedergabezeit auf Sprachen, die nicht die Originalsprache des Videos waren. Creator wie Mark Rober nutzen inzwischen bis zu 30 Sprachversionen pro Video. Auch Jamie Oliver konnte seine Abrufzahlen damit deutlich steigern. Parallel dazu testet YouTube mehrsprachige Vorschaubilder. Diese Funktion war bisher nur im Rahmen eines Pilotprogramms nutzbar. Die Qualität der KI-Stimmen bleibt jedoch deutlich hinter dem aktuellen Stand der Technik zurück, den Unternehmen wie Elevenlabs oder Google mit dem NotebookLM-Podcastfeature bieten.
OpenAI hat mit Oracle einen Cloud-Vertrag über 300 Milliarden US-Dollar abgeschlossen. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Der Fünfjahresdeal startet 2027 und zählt zu den größten Cloud-Vereinbarungen bisher. Der Vertrag umfasst laut dem WSJ Rechenkapazität im Umfang von 4,5 Gigawatt – das entspricht etwa dem Stromverbrauch von vier Millionen US-Haushalten. Oracle hatte in einer Mitteilung für das Quartal bis 31. August bekannt gegeben, Verträge im Wert von 317 Milliarden US-Dollar abgeschlossen zu haben. Laut WSJ stammt der Großteil davon aus dem OpenAI-Deal. OpenAI will mit dem Vertrag Rechenengpässe beheben, die die Entwicklung neuer KI-Modelle behindern. Oracle muss dafür voraussichtlich Schulden aufnehmen, um nötige Chips zu beschaffen. OpenAI hatte zuvor exklusiv mit Microsoft zusammengearbeitet, nutzt nun aber auch Oracle im Rahmen seines Infrastrukturprojekts „Stargate“.