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DEEP MINDS Podcast
Podcast über Künstliche Intelligenz und Wissenschaft
KI bei der Bundeswehr und der BWI | DEEP MINDS #16

Roboterhund Spot untersucht die Sperrzone in Tschernobyl. Wie hilft das elektronische Arbeitstier Forschern im Hochrisikogebiet?

1986 explodierte der Reaktor in Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl und führte zu einer beispiellosen Umweltkatastrophe. Eine Fläche von 218.000 Quadratkilometern wurde durch die Explosion kontaminiert. 6.400 Quadratkilometer mussten aufgrund der hohen Strahlenbelastung für die menschliche Nutzung vollständig aufgegeben werden.

Um die austretende Strahlung einzudämmen, errichteten die sogenannten „Liquidatoren“ der damaligen UdSSR einen Sarkophag aus Stahl und Beton um Reaktor 4. Da dieser zunehmend instabil wird, wurde 2016 die größte bewegliche Metallstruktur der Welt - ein 36.000 Tonnen schwerer Stahlbogen - um den alten Sarkophag ausgerollt.

Falls ihr stärker in die Geschehnisse rund um Tschernobyl eintauchen wollt: Die gleichnamige Serie ist eine beeindruckende und authentische Nacherzählung der Umweltkatastrophe.

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Spot geht dorthin, wo es für Menschen zu gefährlich wird

Forscher der Universität Bristol schicken jetzt Roboter und Drohnen zum Reaktor, um neue Informationen aus dem verstrahlten Gebiet zu gewinnen. Mit dabei ist Robo-Hund Spot von Boston Dynamics.

Spot soll unter anderem die Strahlenbelastung messen und helfen, eine 3D-Karte zu erstellen, die die Verteilung des Strahlenniveaus in der Ukraine aufzeigt. David Megson-Smith von der Universität Bristol sieht den Einsatz in Tschernobyl als Chance, um die Arbeit mit Robotern wie Spot zu testen. Man wolle zeigen, wie Roboter Menschen gerade in gefährlichen Umgebungen entlasten können.

Der Bereich um den Reaktor ist stark verseucht und stellt ein großes gesundheitliches Risiko dar. Etwa 200 Tonnen radioaktiver Brennstoff befinden sich noch immer im Inneren des ursprünglich errichteten Sarkophags. Spot wandert teilautonom durch die Sperrzone und sammelt die nötigen Daten. So müssen sich die Mitglieder der Forschungsteams nicht in unmittelbare Gefahr begeben.

Spot bekommt helfende Hand

Roboterhund Spot wird bereits für sehr unterschiedliche Aufgaben eingesetzt: Er kann Rikschas ziehen, Ärzte und COVID-19-Patienten auf Distanz zusammenführen oder sogar Schafe hüten. Sein Haupteinsatzgebiet ist, mit einer Kamera bestückt, Patrouille laufen, beispielsweise auf Baustellen oder Bohrinseln. Rund 260 Spot-Roboter sind laut Boston Dynamics derzeit weltweit im Einsatz.

Anfang nächsten Jahres will Boston Dynamics Spot noch vielseitiger machen: Mit einem neuen Roboterarm soll Spot beispielsweise Türen öffnen oder Objekte greifen und ziehen. Außerdem erhält der Roboterhund eine Basisstation, zu der er bei niedrigem Akkustand eigenständig zurückkehrt, um dann zu seiner nächsten Mission aufzubrechen.

Empfehlung

Titelbild & Quelle: The Telegraph (YouTube)

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Josef schreibt für THE DECODER über Robotik, autonomes Fahren, vernetzte Städte und smarte Geräte. Träumt von einem Smart Home, in dem sämtliche Sprachassistenten friedlich koexistieren.
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