KI in der Praxis

Chatbot oder Mensch? Diese Webseite verrät's erst am Ende

Jonathan Kemper
Screenshot von der Webseite humanornot.ai, auf der Nutzende mit einer KI oder einem Menschen chatten.

Screenshot by THE DECODER

Auf der Suche nach einem kurzweiligen Zeitvertreib? Wie wäre es mit einem Turing-Test, der zeigt, wie nahe sich Sprach-KIs und Menschen mittlerweile sind.  

Mensch-Maschine-Tests sind längst ein fester Bestandteil des Internets. Zum Beispiel durch Captchas: Durch kleine Aufgaben, meist das Erkennen von Formen oder Bildern, müssen Menschen von Zeit zu Zeit ihre Menschlichkeit bestätigen, um einen Dienst nutzen zu können.

Doch wie lange wird dieses Konzept dem technologischen Fortschritt standhalten? Schon jetzt täuschen beispielsweise KI-formatierte Hausarbeiten das Lehrpersonal, ganz ohne dass die Schüler:innen hier ihr eigenes Gehirn ernsthaft benutzt haben.

Human or not? Es bleiben nur zwei Minuten zur Entscheidung

Die Frage, ob Menschen KI noch von anderen Menschen unterscheiden können, treibt eine neue Website namens humanornot.ai auf die Spitze. Hier werden Nutzer:innen entweder mit einem großen Sprachmodell oder eben mit anderen Nutzer:innen per Textchat verbunden. Nach zwei Minuten müssen sie sich entscheiden: War es ein Mensch oder doch ein neuronales Netz auf der anderen Seite?

Hier habe ich einen Bot aufgedeckt - zumindest behauptet das die Webseite. | Bild: Screenshot by THE DECODER

Die Idee zu "Human or Not?" hatte Amos Meron, ein Produkt-Manager bei AI21 Labs. Das israelische KI-Start-up bietet die GPT-Alternative Jurassic-2 an.

Diese ist neben OpenAIs GPT-4, Anthropics Claude und anderen, nicht näher definierten Sprachmodellen an den Chat angeschlossen. Damit sich die Bots nicht zu schnell verraten, wurden in die Antwortgenerierung etwa Tippfehler oder "unsinniger Humor" integriert.

Datenerhebung zum Instruction-Tuning?

"Das Spiel ist kostenlos und soll uns allen helfen, die Natur dieser KI-Modelle nicht nur als Produktivitätswerkzeug, sondern als Teil unserer Online-Welt besser zu verstehen", so Meron. HumanOrNot ist Teil eines Forschungsprojekts von AI21 Labs.

Doch die durch das Spiel entstehenden Daten könnten auch wertvolle Unterstützung beim Instruction-Tuning der eigenen Sprachmodelle sein. Passend dazu räumen Nutzer:innen laut Nutzungsbedingungen nämlich ein, ihre Daten AI21 Labs zur "Entwicklung neuer Technologien und Dienstleistungen" zur Verfügung zu stellen.

Quellen: