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Das VR-Startup Virtuleap entwickelt Software, die Nutzerdaten erfasst und auswertet, darunter Bewegung, Blickrichtung und kognitive Leistungen. Die mittels neurowissenschaftlicher Methoden und Künstlicher Intelligenz erstellten Nutzerprofile sollen Einblick in das Selbst gewähren. Unternehmen und Werbern geben sie ein mächtiges Analysewerkzeug an die Hand. Im zweiten Quartal 2019 erscheint eine VR-App für Oculus Go, die die Technologie demonstriert.

Die VR-Anwendung hört auf den Namen "Attention Lab". Darin finden sich VR-Nutzer in einer futuristischen Forschunganstalt wieder, wo sie eine Reihe von Tests durchlaufen. Die sind als kurzweilige Minispiele getarnt und teilen sich in vier Kategorien, wobei jede eine andere Region des Gehirns stimuliert. Getestet wird die Aufmerksamkeit, das Sozialverhalten, die kognitive Leistung und die Wahrnehmung.

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Ein Roboter  führt die Testperson durch die Forschungseinrichtung. BILD: Virtuleap

Im Zentrum des virtuellen Wissenschaftslabors schwebt das Hologramm eines Gehirns. Es zeigt an, welche Hirnpartien beim gerade abgeschlossenen Test normalerweise besonders aktiv sind. Die Spiele sollen fordern, Spaß machen und sind spielmechanisch von VR-Apps wie The Lab und Job Simulator inspiriert.

Daneben gibt es weitere Räume: Im sogenannten Wissenschaftsraum wird die Funktionsweise der Tests erklärt, während in im Trophäenraum Erfolge und Nutzerstatistiken dargestellt werden samt einer Analyse der Nutzerdaten.

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Im Schnittbereich von Neurowissenschaft, XR und maschinellem Lernen

Den Tests liegen mathematische Modelle zugrunde, die teils neu entwickelt, teils auf etablierten wissenschaftlichen Methoden der Datenerhebung beruhen.

Virtuleap arbeitet hierfür mit britischen Universitäten und Neurowissenschaftlern zusammen und verspricht einen bisher nicht dagewesenen Zugang zum Selbst: Die Bewegungen, Blicke und kognitiven Leistungen der VR-Nutzer werden mittels biometrischer Algorithmen und einer KI ausgewertet, die mit jedem neuen Datensatz hinzulernt.

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Der Aufbau der App im Detail. BILD: Virtuleap

Die App soll beispielhaft vorführen, wie die eigene Trackingsoftware arbeitet und Nutzer dazu bringen, Daten für das Training der zugrundeliegenden KI zu liefern, sodass sie präzisere Verhaltens- und Aufmerksamkeitsmuster herausarbeiten kann.

Basierend auf den Bewegungen und Interaktionen der VR-Nutzer soll das künstliche neuronale Netz in der Lage sein, detaillierte Psychografiken zu erstellen. Diese wiederum dürften hochinteressant sein für Unternehmen und Werber, die das Konsumverhalten ihrer Kunden analysieren wollen.

Attention Lab soll im zweiten Quartal 2019 zuerst für Oculus Go erscheinen. Geräte mit fortschrittlicherem 3D-Tracking sollen später folgen. Virtuleaps Schnittstelle selbst funktioniert plattformunabhängig.

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Titelbild: Virtuleap

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Tomislav schreibt über Künstliche Intelligenz im Kontext der XR, Kunst und virtueller Wesen: Wie trägt KI zur Entwicklung von VR und AR bei, wie rekonstruiert und erweitert sie das menschliche Kunstschaffen und welche neue Formen des Geschichtenerzählens und der NPC-Interaktion ermöglicht sie?
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