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Seit 2018 unterstützt die Bundesrepublik Forschungs- und Entwicklungsprojekte für Künstliche Intelligenz mit einer Summe von fünf Milliarden Euro. Durch die KI-Strategie soll Deutschland bis 2025 als attraktiver Standort auch international bekannter werden. Doch was genau wird gefördert, und mit welchem Erfolg? Ein Überblick.

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Um die internationale Wahrnehmung zu verbessern und Deutschland im Hinblick auf KI-Forschung zu stärken, gab die Bundesregierung im November 2018 den Startschuss für die Nationale Strategie Künstliche Intelligenz (kurz: KI-Strategie). Mit insgesamt fünf Milliarden Euro sollen im Rahmen der KI-Strategie bis 2025 KI-Forschungsprojekte gefördert und innovative Entwicklungen bis in den deutschen Mittelstand gebracht werden.

Bundespolitische Maßnahmen für eine „AI made in Germany“

Die KI-Strategie verfolgt das Ziel, die Sichtbarkeit der Bundesrepublik auf dem internationalen Parkett zu erhöhen, und somit die Wettbewerbsfähigkeit deutscher KI-Unternehmen zu stärken. Deutschland soll als Standort für KI-Forschung, -Entwicklungsvorhaben und -Projekte mit konkretem Umsetzungscharakter auch für Forscher:innen und Arbeitskräfte aus dem Ausland attraktiver werden.

An Universitäten, Fachhochschulen und anderen Bildungseinrichtungen soll Künstliche Intelligenz Einzug halten, um „AI made in Germany“ als breitangelegtes Projekt gesellschaftlich zu verankern und das internationale Markenzeichen zu etablieren. Dabei werden europäische Richtlinien nach dem analogen Vorbild einer „AI made in Europe“ umgesetzt. Unter der Vorgabe, eine verantwortungsvolle Entwicklung und gemeinwohlorientierte Anwendung von KI-Systemen zu gewährleisten, sollen vorrangig KI-Ökosysteme mit ganzheitlichem Ansatz aufgebaut werden.

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Die Maßnahmen sind auf zwölf unterschiedliche Handlungsfelder verteilt, deren Schwerpunkte etwa die Pandemiebekämpfung, Umwelt- und Klimaschutz und allgemeine Nachhaltigkeits- sowie Gesundheitsprojekte umfassen. Auch Vorhaben zur nationalen und internationalen Vernetzung unterschiedlicher Initiativen werden gefördert. Zuständig für die Förderung von Deutschland als attraktivem Forschungs- und Wissenschaftsstandort ist hier das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Wissenstransfer bis in Wirtschaft und Zivilgesellschaft

Durch die Maßnahmen des Bundesforschungsministeriums sollen vor allem mehr KI-Fachkräfte ausgebildet, leistungsstarke und sichtbare Forschungsstrukturen etabliert sowie die internationale Vernetzung vorangetrieben werden. Außerdem fördert das BMBF die Bereitstellung modernster KI- und Rechnerinfrastrukturen auf international konkurrenzfähigem Niveau und die Anwendung von Forschungsergebnissen in gesellschaftsrelevanten Bereichen. Durch die Fördermaßnahme KI4KMU soll die Gründung und Entwicklung von KI-basierten Geschäftsmodellen in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) angekurbelt werden.

Maßgeblich unterstützt das BMBF auch das 1988 gegründete Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) als Kompetenzzentrum mit Standorten in mehreren deutschen Städten. Die Plattform „Lernende Systeme“, im Jahr 2017 durch das BMBF ins Leben gerufen, bringt Expertise aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen. Beispiele für BMBF-geförderte praxisnahe Vorhaben sind etwa KI-Systeme in Offshore-Windkraftanlagen, mithilfe derer sich grüner Strom gewinnen lässt, oder auf Künstlicher Intelligenz basierende Handprothesen, die sich kraft der Gedanken intuitiv steuern lassen.

Weitere Förderprogramme, die durch das BMBF initiiert wurden, betreffen Methodiken des Maschinellen Lernens (ML), die Gründung von KI-Laboren, die Nachwuchsförderung oder anwendungsorientierte Vorhaben. Auch die Vermittlung von KI-Themen bis in die Zivilgesellschaft hinein – etwa in Verbänden und Vereinen – wird unterstützt, um einen gesellschaftsorientierten Diskurs und Vernetzungsmöglichkeiten zwischen unterschiedlichsten Akteuren zu schaffen.

KI-Förderprogramme in Bildungseinrichtungen

Im Bildungswesen werden viele der Maßnahmen über das Bund-Länder-Programm „KI in der Hochschulbildung“ in Zusammenarbeit mit den Ländern umgesetzt. An zahlreichen Universitäten und Hochschulen wurden KI-Labore gegründet, die die KI-Nachwuchsförderung antreiben sollen. An Fachhochschulen bzw. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften richtet sich etwa die Förderlinie KI-Nachwuchs@FH.

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Einige Förderprogramme unterstützen außerdem spezifische Forschungsvorhaben einzelner Wissenschafter:innen, Professor:innen oder von KI-Studiengruppen. Auch DAAD Schools of Excellence in AI und Internationale Zukunftslabore für KI sollen die internationale Vernetzung und akademische Forschung im Bereich KI voranbringen.

Zusätzlich hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Förderinitiative „Künstliche Intelligenz“ aufgelegt, um zwischen 2020 und 2022 KI-orientierte Vorhaben an Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen zu fördern und mit anderen Partnerorganisationen zu kooperieren.

Viele Universitäten und Hochschulen haben KI-Inhalte in ihren Lehrplan aufgenommen. Bundesweit finden sich mittlerweile sogar etwa 200 Studiengänge, deren Schwerpunkt auf Künstlicher Intelligenz liegt, und zusätzlich 170 Studiengänge mit dem Fokus Data Science. Das interdisziplinäre Thema wird dabei ergänzend zur technischen Perspektive auch in ethisch, philosophisch und gesellschaftswissenschaftlich orientierte Studienbereichen beleuchtet.

KI-Strategie mit Hürden

Stand September 2021 wurden lediglich zehn Prozent der von der Bundesregierung bereitgestellten Mittel abgerufen: Von 3,5 Milliarden Euro, die in den Bundeshaushalten 2019 bis 2021 sowie im Rahmen des Konjunktur- und Zukunftspaktes bereitgestellt wurden, belief sich dies lediglich auf 346 Millionen Euro. Davon hatte das Bundeswirtschaftsministerium etwa 144 Millionen von insgesamt 967 Millionen erhalten. Das Bundesumweltministerium erhöhte im Juni 2021 seine Ausgaben für KI-Projekte im Umwelt- und Klimaschutz bis 2025 sogar auf 150 Millionen Euro.

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Das BMBF begründet den niedrigen Mittelabruf damit, dass viele der Maßnahmen bis ins Jahr 2025 hineinlaufen und die Mittel daher schon gebunden seien, obwohl noch nicht ausgegeben. Ein weiterer Grund für die Zurückhaltung bei der Mittelbeantragung könnten jedoch bürokratische Hürden sein sowie eine deutsche Innovationsskepsis - hohen monetären Anreizen und dem Potenzial Künstlicher Intelligenz zum Trotz.

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Sarah ist Mathematikerin, Programmiererin und Teilzeit-Philosophin. Ihr Fokus liegt auf den ethischen und gesellschaftlichen Zukunftsfragen von Künstlicher Intelligenz.
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