2019 machte sich ein Team aus Musik- und KI-Forscher:innen daran, Beethovens 10. Sinfonie mithilfe Künstlicher Intelligenz zu vollenden. Nun liegt das Ergebnis vor.
Der große deutsche Komponist konnte sein musikalisches Werk nicht mehr abschließen: Er starb am 26. März 1827 nach schwerer Krankheit in Wien.
Da von der 10. Sinfonie lediglich Skizzen und Notizen existieren, trainierte das Team um Musikwissenschaftler Dr. Matthias Röder die Beethoven-KI auch mit anderen Musikstücken des Genies sowie Werken von Komponisten, die Beethoven während seiner Lebzeiten nachweislich inspirierten und beeinflussten wie beispielsweise Johann Sebastian Bach.
Im Wechselspiel mit den Musikexpert:innen hat der Algorithmus dann Beethovens letztes und unvollständiges Werk fortgeschrieben. Die Notation übertrugen der Komponist Walter Werzowa und das Beethoven Orchester Bonn unter der Leitung von Dirk Kaftan schließlich in ein lebendiges Werk.
Beethoven X: Urauffühung in wenigen Tagen
Nach circa 80 Iterationsschleifen zwischen Mensch und Maschine sowie zwei Millionen komponierten KI-Noten ist es nun endlich so weit: „Beethoven X – The AI Project” feiert Weltpremiere.
Am 9. Oktober um 19 Uhr findet im Telekom Forum in Bonn die Uraufführung statt. Wer nicht anwesend sein kann, kann die Weltpremiere über den Sender #dabeiTV auf MagentaTV sowie kostenlos bei MagentaMusik 360 live mitverfolgen. Im Anschluss steht das Konzert kostenlos auf beiden Plattformen zum Abruf bereit.
Das Musiklabel BMG veröffentlicht außerdem das Album „Beethoven X – The AI Project” weltweit am 8. Oktober als CD und Stream oder Download auf allen digitalen Plattformen.
Ist KI kreativ? Talkrunde mit Expert:innen
Unter der Leitung von Generalmusikdirektor Dirk Kaftan spielt das Beethoven Orchester neben der Uraufführung auch die 8. Sinfonie Beethovens. Darüber hinaus dürfen sich die Zuschauer auf eine Talkrunde mit Expert:innen freuen.
Im Talk diskutieren Musikwissenschaftler Dr. Matthias Röder, Komponist Walter Werzowa, KI-Experte Ahmed Elgammal, Dirk Kaftan, der Organist Cameron Carpenter sowie die Gründerin und Autorin Aya Jaff.
Sie geben Hintergrundinformationen zum Projekt, Einblicke in das Zusammenspiel von Mensch und Maschine und diskutieren die Frage, ob Maschinen kreativ sind und ihr Werk als Kunst zu werten ist.