Themen Hub KI in der Praxis
Künstliche Intelligenz ist im Alltag gegenwärtig – vom „Googeln“ über Gesichtserkennung bis zum Staubsaugerroboter. KI-Werkzeuge werden immer elaborierter und unterstützen Menschen und Unternehmen effektiver bei ihren Aufgaben, etwa bei der Generierung von Grafiken, beim Texten oder Coden oder bei der Interpretation großer Datenmengen.
Welche KI-Werkzeuge gibt es, wie funktionieren sind, wie helfen sie im Alltag – und wie verändern sie unser Leben? Mit diesen Fragen befassen wir uns in der Rubrik Künstliche Intelligenz in der Praxis.
CoreWeave übernimmt den Rechenzentrumsanbieter Core Scientific in einem Aktientausch. Die Übernahme hat laut dem Unternehmen einen Eigenkapitalwert von rund 9 Milliarden US-Dollar und soll im vierten Quartal 2025 abgeschlossen werden. Core Scientific bringt eine Infrastruktur von 1,3 Gigawatt Stromleistung mit, plus über 1 Gigawatt Ausbaupotenzial.
CoreWeave ist ein aufstrebender Anbieter von Cloud-Infrastruktur, der sich auf rechenintensive KI-Workloads spezialisiert hat und sich selbst als "AI Hyperscaler" bezeichnet. Durch Eigentum an der physischen Infrastruktur will CoreWeave Kosten senken und sich von externen Abhängigkeiten im hoch kompetitiven KI-Infrastrukturmarkt lösen. Im März investierte OpenAI zwölf Milliarden US-Dollar in CoreWeave.
Capgemini investiert 3,3 Milliarden Dollar, um generative KI und "Agentic AI" in die Geschäftsprozesse seiner Kunden zu bringen.
"Business Process Services werden das Aushängeschild für Agentic AI sein", sagt Capgemini-CEO Aiman Ezzat zur geplanten Übernahme von WNS für 3,3 Milliarden US-Dollar. WNS ist ein Anbieter von Digital Business Process Services (BPS) und liefert KI-gestützte Prozesslösungen für Unternehmen aus acht Branchen, darunter Kunden wie United Airlines und Aviva.
Gemeinsam wolle man "eine Führungsposition im Bereich Intelligent Operations schaffen" – mit dem Ziel, Betriebsabläufe durch autonome KI grundlegend neu zu gestalten.
Der Deepmind-Ableger Isomorphic Labs will Medikamente künftig per Knopfdruck entwickeln - und bereitet erste klinische Studien vor.
"Eines Tages wollen wir sagen können: Da ist eine Krankheit – und mit einem Klick spuckt die KI den passenden Wirkstoff aus", sagt Colin Murdoch, Präsident von Isomorphic Labs und Chief Business Officer bei Deepmind, gegenüber Fortune.
Das Unternehmen bereitet erste klinische Studien mit Medikamenten vor, die mithilfe von AlphaFold-basierten KI-Systemen entworfen wurden. Ziel ist es, die bislang langsame und teure Arzneimittelentwicklung radikal zu beschleunigen. Laut Murdoch sind auch Wirkstoffe gegen Krebs in Entwicklung.
Isomorphic Labs schloss im letzten Jahr Verträge mit Eli Lilly und Novartis. 2025 folgte eine Finanzierungsrunde über 600 Millionen US-Dollar unter Führung von Thrive Capital.
Google steht wegen seiner KI-Funktion "AI Overviews" im Visier der EU-Kommission. Eine Gruppe unabhängiger Verlage hat Beschwerde eingelegt und fordert eine Zwischenmaßnahme, um angeblich irreparablen Schaden zu verhindern. Die Verlage bemängeln, dass Google Inhalte nutzt, um eigene Zusammenfassungen zu generieren, ohne dass sie dem widersprechen können, es sei denn, sie verzichten ganz auf Sichtbarkeit in der Suche. Unterstützt wird die Beschwerde von Foxglove Legal und der Organisation Movement for an Open Web. Google schreibt in den "AI Overviews" kurze Antworten auf Basis von Web-Inhalten, was direkte Seitenaufrufe deutlich reduziert, und übernimmt so einen Teil der Wertschöpfung der Webseiten-Betreiber ohne deren Zustimmung oder eine Gegenleistung.
Ilya Sutskever, Mitgründer von OpenAI, ist nun offiziell CEO seines Start-ups Safe Superintelligence Inc. (SSI). Daniel Gross, der bisher zum Führungsteam gehörte, ist seit dem 29. Juni nicht mehr Teil des Unternehmens. Er wurde so wie zahlreiche andere Forscher von Meta abgeworben, das derzeit ein eigenes Superintelligenz-Team aufbaut. Neuer Präsident von SSI ist Daniel Levy. Das technische Team bleibt Sutskever unterstellt. In einer Mitteilung an Team und Investoren betonte Sutskever, dass SSI trotz Übernahmeinteresse anderer Firmen - damit meint er gerüchteweise Meta - eigenständig bleiben wolle. Man sei gut aufgestellt, um sichere Superintelligenz zu entwickeln. SSI sicherte sich zuletzt eine Finanzierung von zwei Milliarden US-Dollar.
We have the compute, we have the team, and we know what to do. Together we will keep building safe superintelligence.
OpenAI mietet für sein KI-Projekt „Stargate“ zusätzliche Rechenleistung im Umfang von 4,5 Gigawatt in US-Rechenzentren von Oracle, berichtet Bloomberg. Das entspricht etwa dem Strombedarf von mehreren Millionen Haushalten. Oracle plant dafür zusätzliche Rechenzentren in mehreren US-Bundesstaaten, darunter Texas, Michigan und Wyoming. Das bestehende Stargate-Zentrum in Abilene, Texas, soll von 1,2 auf 2 Gigawatt ausgebaut werden. Die Vereinbarung ist Teil eines Cloud-Vertrags mit einem jährlichen Volumen von 30 Milliarden Dollar, den Oracle kürzlich angekündigt hatte. Weder OpenAI noch Oracle wollten sich zu Details äußern.