Die Trump-Administration reagiert mit einer ersten, groß angelegten Initiative auf die KI-Revolution. Großinvestitionen sieht das Maßnahmenpaket nicht vor. Stattdessen sollen bestehende Geldflüsse in die KI-Forschung umgeleitet werden.
Das von Präsident Trump verfügte Programm soll Amerikas KI-Strategie definieren, den kommenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umwälzungen Rechnung tragen und die Wettbewerbsfähigkeit der Vereinigten Staaten sichern.
"KI ist eine transformative Technologie, die Industrien, Märkte und die Gesellschaft umkrempelt", sagt Lynne Parker, die Leiterin des staatlichen Politbüros, das die KI-Initiative ausarbeitete. "Es gibt eine Reihe Maßnahmen, die uns dabei helfen werden, Künstliche Intelligenz zum Wohle des amerikanischen Volkes einzusetzen."
Besserer Zugang zu Daten
Die KI-Initiative beschreibt fünf solcher Maßnahmen. Die erste weist staatliche Finanzierungsanstalten an, KI-Projekten künftig Vorrang zu geben. Dadurch soll mehr Geld in die KI-Forschung und Ausbildung von Fachkräften fließen.
Die US-Regierung will zudem Universitäten und Unternehmen, die KI-Forschung betreiben, besseren Zugang zu Daten ermöglichen. Genannt werden die Bereiche Gesundheitsversorgung und das Verkehrs- und Transportwesen. Dabei soll dem Datenschutz Rechnung getragen werden.
Der großzügige Zugang von Unternehmen zu staatlichen Daten ist einer der großen Wettbewerbsvorteile Chinas, da der Datenschutz dort weniger streng eingehalten wird.
Neue Regulierungen
Ein weiterer, wichtiger Bestandteil des Maßnahmenpakets sind Regulierungen. Die für Standards und Technologie zuständige Bundesbehörde NIST soll im Auftrag der US-Regierung Normen und Regeln aufstellen, die die Entwicklung zuverlässiger, robuster und sicherer KI-Systeme gewährleisten soll.
Das Weiße Haus will mit weiteren Bundesbehörden zusammenarbeiten, um über neue Regulierungen zu beraten. Die betreffen unter anderem den Einsatz autonomer Fahrzeuge und der KI-Diagnostik in der Medizin. Die Maßnahme folgt auf Forderungen der Techriesen Google, Microsoft und Amazon nach umfassenden KI-Regulierungen.
Die USA scheuen Großinvestitionen
Die vierte Maßnahme zielt auf den US-Arbeitsmarkt: Vorgesehen ist, dass staatliche Behörden Arbeitnehmer in Weiterbildungsprogrammen auf die KI-Revolution vorbereiten.
Zu guter Letzt will die US-Regierung eine Strategie für die internationale KI-Zusammenarbeit entwickeln, die sicherstellt, dass KI-Forschung mit amerikanischen Werten und Interessen übereinstimmt.
Die KI-Initiative ist vage formuliert. Ein detaillierter Umsetzungsplan soll in den nächsten sechs Monaten vorgelegt werden. Staaten wie China, Kanada, Frankreich und Deutschland investieren ebenfalls in KI-Technologie.
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Via: Wired / Technology Review