KI-Forschung

Microsoft entwickelt KI-Prozessor für Hololens-Nachfolger

Tomislav Bezmalinovic
Der auf besondere KI-Aufgaben spezialisierte Chip soll Hololens 2 schneller machen und weniger Strom verbrauchen.

Microsoft wird im Hololens-Nachfolger einen eigens entwickelten Prozessor für Künstliche Intelligenz verbauen. Der soll eine höhere Leistung bei geringerem Stromverbrauch ermöglichen.

In Microsofts AR-Brille steckt ein Chip, der für die Verarbeitung sämtlicher Sensordaten zuständig ist: vom Tiefensensor, über die inertiale Messeinheit bis hin zur Infrarotkamera. Heute kündigt der Vizepräsident von Microsofts KI-Abteilung Harry Shum an, dass die zweite Version des "HPU" (Holographic Processing Unit) genannten Chips einen neuen Ko-Prozessor integriert haben wird, der für spezialisierte KI-Aufgaben zuständig ist.

Mit Hilfe des Chips sollen die von Hololens 2 gesammelten Umgebungsdaten direkt in der AR-Brille verarbeitet werden, anstatt den Umweg über die Cloud zu machen. Dadurch soll das Gerät nicht nur schneller arbeiten, sondern auch weniger Energie verbrauchen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man mit dem neuen Prozessor nicht zwingend mit dem Internet verbunden sein müsste. Das könnte Sicherheitsbedenken ausräumen, da gesammelte Daten die AR-Brille nicht mehr verlassen würden.

Nur eine von vielen Neuerungen

Die Implementierung eines KI-Chips könnte auch präziseres Handtracking erlauben, zum Beispiel für das Schreiben auf einer holografischen Tastatur. Der Leiter der Hololens-Forschung Marc Pollefeys schreibt in einem Blogeintrag, dass der KI-Prozessor nur einer von vielen Neuerungen ist, die man von Hololens 2 erwarten darf.

"Das ist die Art von Denkweise, die man braucht, wenn man Mixed-Reality-Geräte entwickelt, die selbst intelligent sind. Mixed Reality und Künstliche Intelligenz sind die Zukunft der Computer und wir sind begeistert, diese Grenzen zu erweitern", schreibt der Microsoft-Ingenieur. Wann der Nachfolger erscheint, verrät Pollefeys nicht. Laut eines Berichts will Microsoft eine Generation überspringen und 2019 direkt Version 3 herausbringen.

| Featured Image: Microsoft | Source: Microsoft Research Blog / Bloomberg