Anthropic vergibt im Rahmen seines "AI for Science"-Programms monatlich bis zu 20.000 US-Dollar in API-Nutzungsguthaben an ausgewählte Forscher. Die Auswahl erfolgt laut Anhtopic anhand objektiver Kriterien sowie einer Biosecurity-Prüfung. Bewerben können sich Einzelpersonen ab 18 Jahren sowie Teams von Forschungseinrichtungen, ausgenommen sind Teilnehmer aus Ländern wie China, Russland oder Iran. Anthropic behält sich das Recht vor, Bewerbungen bei Regelverstößen abzulehnen. Weitere Details und Teilnahmebedingungen finden sich auf der Website von Anthropic.
Die New Yorker Verkehrsbehörde MTA will KI-Technik einsetzen, um auffälliges Verhalten auf U-Bahn-Plattformen automatisch zu erkennen und die Polizei zu alarmieren. Ziel ist laut Sicherheitschef Michael Kemper eine "präventive Verbrechensverhinderung". Die Software analysiert Live-Bilder der Überwachungskameras, soll aber keine Gesichtserkennung nutzen, so MTA-Sprecher Aaron Donovan. Die Maßnahme folgt mehreren Angriffen in der U-Bahn. Bürgerrechtsorganisationen wie die NYCLU kritisieren die Pläne als übergriffig. KI sei fehleranfällig und könne Ungleichheiten verschärfen, so NYCLU-Berater Justin Harrison. Die MTA hat mittlerweile Kameras auf allen Bahnsteigen und in allen Waggons installiert, rund 40 Prozent davon werden in Echtzeit überwacht.
Das KI-Startup Anysphere hat 900 Millionen US-Dollar von Investoren wie Thrive Capital, Andreessen Horowitz und Accel eingesammelt und wird nun mit rund 9 Milliarden Dollar bewertet. Das Unternehmen aus San Francisco entwickelt das Entwickler-Tool Cursor, das Programmcode per Texteingabe erstellt und laut Website fast eine Milliarde funktionierende Codezeilen täglich generiert. Zu den Kunden zählen unter anderem Stripe, Spotify und OpenAI - das plant Insidern zufolge allerdings gerade die Übernahme des Cursor-Konkurrenten Windsurf. Seit der letzten Finanzierungsrunde im Januar, bei der Anysphere mit 2,5 Milliarden Dollar bewertet wurde, stieg laut der Financial Times der Jahresumsatz auf etwa 200 Millionen Dollar.
Wie nützlich sind Millionen-Kontextfenster wirklich? Nikolay Savinov von Google Deepmind erklärt, dass Sprachmodelle bei vielen Tokens im Kontextfenster mit einem Verteilungsproblem kämpfen: Mehr Aufmerksamkeit für ein Token bedeutet automatisch weniger für andere. Savinov rät daher, irrelevante Inhalte möglichst nicht in den Kontext aufzunehmen. Zwar sei es das Ziel, Modelle so zu verbessern, dass dieses Problem nicht mehr besteht. Aktuell sei es aber effizienter, den Kontext gezielt zu wählen.
Wenn man es [das Kontextfenster] im Moment gut nutzen will, dann sollte man realistisch sein. Man sollte einfach keine irrelevanten Kontexte einfügen.
Nikolay Savinov
Aktuelle Forschung bestätigt Savinovs Aussagen. In der Praxis bedeutet das beispielsweise, vor der KI-Verarbeitung Seiten aus einem PDF zu entfernen, die für die zu lösende Aufgabe irrelevant sind, auch wenn das KI-System das PDF als Ganzes akzeptiert.
Bringt es etwas, danke und bitte zur KI zu sagen? Die Antwort gibt jetzt Murray Shanahan, leitender KI-Forscher bei Google Deepmind. Laut Shanahan kann höflicher Umgang mit Sprachmodellen zu besseren Antworten führen. Dazu gehöre, klar und freundlich zu formulieren und Worte wie "bitte" und "danke" zu verwenden, auch wenn es immer auf das Thema und das Modell ankäme.
Es gibt einen guten wissenschaftlichen Grund, warum das [höflich sein] zu einer besseren Leistung führen könnte [...]: Denn wenn es eine Rolle spielt, sagen wir, es spielt einen sehr klugen Praktikanten, dann wird es einfach die Rolle weiterspielen, vielleicht ein bisschen widerspenstiger sein, wenn es nicht höflich behandelt wird. Es ahmt einfach nach, was Menschen in diesem Szenario tun würden.
Murray Shanahan