KI in der Praxis

OpenAIs Open-Source-Zeiten für GPT-Modelle sind erstmal vorbei

Matthias Bastian
OpenAI-CEO Sam Altman Nahaufnahme aus einem Videomitschnitt an der TU München.

TU München (Screenshot)

Die Open-Source-Tage bei OpenAI sind gezählt, zumindest was die GPT-Modelle betrifft.

Bei einem Besuch an der TU München äußerte sich OpenAI-CEO Sam Altman zu den Fortschritten in der Open-Source-Szene, die in den vergangenen Wochen zahlreiche Meilensteine erreicht hat.

Gerade erst wurde eine Methode vorgestellt, die auf Basis frei verfügbarer Modelle mit geringem technischen und finanziellen Aufwand einen Chatbot auf ChatGPT-Niveau bringen kann. Ein Google-Ingenieur beschrieb kürzlich in einem internen Brandbrief, wie Open-Source-Modelle kommerzielle Angebote überholen könnten.

Altman sieht die Situation entspannter: Die Open-Source-Projekte seien beeindruckend. Mit Blick auf die Zukunft gebe es wahrscheinlich eine Leistungsgrenze bei KI-Modellen, ab der man anders über Open-Source-Entwicklung denken müsse. Derzeit sei die Entwicklung aber "wirklich gut".

OpenAI zurück zu Open Source? "Das machen wir nicht."

Altman fragt die Anwesenden an der TU München, ob sie es begrüßen würden, wenn OpenAI GPT-6 unmittelbar nach Ende des Trainings als Open Source veröffentlicht würde, woraufhin viele Hände im Saal nach oben gehen. "Wir werden das nicht machen, aber es ist interessant, das zu wissen", sagt Altman.

Altman hatte bereits vor dem US-Senat erklärt, dass er davon ausgeht, dass Spitzenmodelle auch in einer starken Open-Source-Landschaft besondere Fähigkeiten und damit einen Wettbewerbsvorteil haben können.

In München betont er den Sicherheitsaspekt: Es gebe eine Zeitverzögerung zwischen der Einführung von Spitzenmodellen und der Entwicklung ähnlich leistungsfähiger Open-Source-Modelle. Diese Zeit könne genutzt werden, um die Sicherheit der Modelle zu verbessern.

"Die Open-Source-Verzögerung wird nicht so groß sein und in ein paar Jahren, wenn wir die Grenzen kennen und die Modelle sicher machen können, wird es sehr gute Open-Source-Modelle geben", sagt Altman.

Der OpenAI-CEO geht davon aus, dass mit zunehmender Leistungsfähigkeit der KI-Systeme diese Lücke zwischen kommerzieller Entwicklung und Open Source aus Sicherheitsgründen immer größer wird.

Altman spricht hier explizit von GPT-Modellen: OpenAI veröffentlicht weiterhin einzelne KI-Projekte als Open Source, wie das Sprache-zu-Text-Modell Whisper.

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