Der weltweit größte Hersteller mobiler Chips will vielversprechende KI-Startups mit 100 Millionen US-Dollar unterstützen. Davon könnten am Ende auch autarke VR-Brillen und AR-Geräte profitieren.
Zwölf bis 15 Startups will Qualcomm jährlich unter die Arme greifen, wobei jeweils ein bis zehn Millionen US-Dollar in die Unternehmen fließen sollen.
Die Investitionen sollen die Entwicklung von KI-Technologie fördern, die lokal auf Geräten ohne den Umweg über die Cloud ausgeführt wird. Qualcomms Investmentchef Albert Wang bezeichnet lokale berechnete KI-Technologie als "die Zukunft".
Sie soll in einer Vielzahl von Anwendungsszenarien zum Einsatz kommen: von selbstfahrenden Autos über die Robotik bis hin zum Internet der Dinge. Laut Wang hat Qualcomm gerade in letzterem Betätigungsfeld ein breites Spektrum an Geschäftskunden.
Onboard-KI ist wichtig für autarke VR und AR
KI-Berechnungen benötigen viel Rechenleistung und werden daher in vielen Fällen über die Cloud abgewickelt. Dieser Umweg erhöhe die Latenz, verbrauche viel Bandbreite und sei aus Gründen des Datenschutzes bedenklich, sagt Wang gegenüber Techchrunch.
Von lokal berechneter KI könnten insbesondere autarke VR-Brillen und AR-Geräte profitieren, da eine niedrige Latenz und Datenschutz hier eine besonders wichtige Rolle spielen.
Die erste Investition aus dem Anlagefonds fließt in das Tel Aviver KI-Startup Anyvision, das an Technologie für Gesicht-, Körper- und Objekterkennung arbeitet. Qualcomm beteiligte sich an der ersten Investitionsrunde, für die insgesamt 28 Millionen US-Dollar bereitgestellt wurden.
Frühere KI-Investitionen Qualcomms kamen unter anderem Sensetime (Gesichtserkennung), Cruise (autonomes Fahren), Clarifai (maschinelles Sehen) und Brain Corp (Robotik) zugute.
Quelle: Techcrunch / Venturebeat
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