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Auf der CES 2020 zeigt Google neue Features für den Google Assistant. Wird der Web-Browser bald überflüssig?

Google Assistant und Amazons Alexa sind intelligente, digitale Assistenten, die gesprochene Anweisungen oder Fragen mehr oder weniger zuverlässig interpretieren und mit Antworten oder Aktionen darauf reagieren können.

Viele Menschen nutzen die Assistenten auf dem Smartphone oder als Smart Speaker in der eigenen Wohnung für Suchanfragen, aber auch um Smart-Geräte zu bedienen. 2016 gab Google an, dass bereits 20 Prozent aller Suchanfragen in den USA per Voice Search getätigt wurden.

Voice Search beherrscht die Google-Suche noch nicht komplett

In den folgenden Jahren wurden Voraussagen getätigt, dass bis 2020 mehr als die Hälfte aller Suchanfragen über Sprache vorgenommen werden. Seitdem gab es allerdings keine neuen und verlässlichen Angaben über die Verbreitung von Voice Search mehr. Immerhin soll der Google Assistant mittlerweile von einer halben Milliarde Menschen mindestens einmal im Monat genutzt werden.

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Aber auch wenn die Nutzung von intelligenten Assistenten noch nicht zum totalen Überflieger geworden ist, wird die Technologie immer weiter ausgebaut und hält beispielsweise im Auto Einzug. Teenies haben Apple Airpods beinahe schon in den Gehörgängen implementiert. Voice als Computer-Interface, und damit auch digitale Assistenz, könnte also eine große Zukunft haben.

Google liest bald Webseiten komplett vor - wie ein Mensch

Auf der CES 2020 zeigte Google nun eine Weiterentwicklung des Google Assistant, die den Aufruf von Webseiten via Browser theoretisch irgendwann unnötig machen könnte. Mit dem Befehl "Ok, Google, lies diese Seite" wird der Assistant nämlich bald den Kerntext einer Webseite, also ohne Buttons oder ähnliche Seitenelemente, vorlesen.

Natürlich können Alexa & Co. auch heute schon Web-Artikel, etwa von Wikipedia, vorlesen. Allerdings verspricht Google, dass die Fähigkeit des Google Assistant verbessert wurde, Sätze zu analysieren und sie dementsprechend sinnvoll zu betonen. Man hätte dann nicht mehr das Gefühl, dass der Artikel von einer Maschine gelesen wird, so wie es derzeit noch der Fall ist: Dadurch soll der Hörer dem Text erheblich besser folgen können. Eine natürlich klingendere Assistant-Stimme rollte Google schon vor einigen Wochen aus.

Noch ein interessantes Feature: Der Nutzer wird sich aussuchen können, in welcher von bis zu 42 verschiedenen Sprachen der Text vorgelesen werden soll. Wenn ich also gerade keinen Zugriff auf ein vernünftiges Übersetzungsprogrammen habe, übernimmt Google das komplett für mich.

Zusätzlich zum Vorlesen sollen noch automatisches Scrollen und Hervorheben des Textes hinzukommen. Natürlich sind das tolle Features für sehbehinderte Personen und ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Vorlesefunktion auf Autofahrten sinnvoll genutzt werden kann.

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Macht sich Google auch Gedanken, wie Inhalte künftig monetarisiert werden?

Allerdings sorgt Google schon seit Längerem immer mehr dafür, dass Inhalte von Webseiten nicht mehr auf der eigentlichen Seite konsumiert werden. Häufig erscheinen sie bereits direkt in der Suche oder im Smartphone-Nachrichtenstrom, wodurch den Webseitenbetreibern Einnahmen verloren gehen.

Das Vorlesen einer Webseite könnte diese Situation verschärfen, weil der User keine Werbung oder andere Unterstützungsmöglichkeiten für die Arbeit, die dort geleistet wird, angezeigt bekommt. Gleichzeitig wird aber der gesamte Text an den Nutzer weitergegeben. Wenn irgendwann niemand mehr einen Browser benötigt, weil Google auf direkte Anfrage einfach alle relevanten Inhalte vorliest, wer kann sich dann die Erstellung hochwertiger Inhalte noch leisten? Hier müssen dann andere Lösungen her.

"Ok, Google, schalte die Kaffeemaschine morgen früh um 6 Uhr an"

Es gibt weitere absolut praktische Funktionen, die beim Assistant hinzukommen sollen. Beispielsweise wird es einfacher, Smart-Home-Geräte zu steuern. Aktuell können wir mit unseren Befehlen nur Aktionen initiieren, die sofort durchgeführt werden. Über die Funktion "Geplante Aktionen" wird es zukünftig möglich sein, eine Aktion für eine bestimmte Uhrzeit zu planen. Beispielsweise geht dann um 20:00 Uhr im Kinderzimmer der Fernseher aus.

Personen in Haushalten mit Smart Displays können zudem über Google Notizen Nachrichten von verschiedenen Benutzern aufzunehmen. Darüber hinaus können Schnellzugriffe inklusive Anruffunktion konfiguriert werden, die über den Google Assistant ausgeführt werden.

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Für den Schutz der Privatsphäre können per Sprachaufforderung alle gespeicherten Aktionen, Befehle und Fragen eines bestimmten Zeitraums gelöscht werden. Die neuen Features für den Google Assistant sollen im Laufe des Jahres ausgerollt werden, einen genauen Termin gibt es noch nicht.

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