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Nvidia hat über 900 Millionen US-Dollar ausgegeben, um Enfabrica-CEO Rochan Sankar und weitere Mitarbeitende des KI-Hardware-Start-ups einzustellen sowie dessen Technologie zu lizenzieren, berichtet CNBC.
Der Deal wurde mit Bargeld und Aktien abgeschlossen und ähnelt sogenannten Acquihires, bei denen Unternehmen gezielt Talente einkaufen, ohne das ganze Start-up zu übernehmen. Solche Strategien nutzen Tech-Konzerne wie Google, Meta oder Microsoft, um KI-Expertinnen und -Experten zu gewinnen, ohne langwierige Übernahmen durchlaufen zu müssen. Enfabrica entwickelt Netzwerktechnologie, mit der sich große GPU-Cluster effizient verbinden lassen. Der Deal wurde vergangene Woche abgeschlossen. Nvidia hatte bereits 2023 in Enfabrica investiert.
China hat laut Financial Times führende Tech-Firmen wie ByteDance und Alibaba angewiesen, Bestellungen des speziell für den chinesischen Markt entwickelten RTX Pro 6000D KI-Chips zu stornieren. Die Cyberspace Administration of China will vermutlich damit die Abhängigkeit von US-Technologie verringern. Die neue Vorgabe geht weiter als frühere Richtlinien, die sich nur auf den H20-Chip, eine ebenfalls für China angepasste Nvidia-Version, bezogen. Der Schritt folgt kurz auf den Vorwurf, Nvidia habe gegen das chinesische Wettbewerbsrecht verstoßen. In den USA untersucht parallel das Repräsentantenhaus die Nähe des Huawei-Ablegers Futurewei zu Nvidia. Futurewei hatte bis 2024 drei Gebäude auf dem Nvidia-Campus in Santa Clara gemietet. Abgeordnete fordern Einsicht in Unterlagen wegen möglicher Spionage. Nvidia betonte, Campus und geistiges Eigentum seien geschützt.
Wie Bloomberg berichtet, wirft China Nvidia einen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht vor.
Die chinesische Aufsichtsbehörde SAMR erklärte am Montag, dass die im Jahr 2020 erfolgte Übernahme des Netzwerkausrüsters Mellanox gegen Auflagen verstoßen habe. Nvidia hatte die Genehmigung für die Übernahme damals nur unter der Bedingung erhalten, keine chinesischen Firmen zu benachteiligen. Dieser Schritt erfolgte zeitgleich zu Handelsgesprächen zwischen den USA und China in Madrid. Nvidias Aktien fielen im vorbörslichen Handel um rund zwei Prozent.
Parallel kündigte Peking eine Anti-Dumping-Untersuchung gegen US-Halbleiter von Herstellern wie Texas Instruments an. Hintergrund sind auch US-Beschränkungen beim Export von Nvidias modernsten KI-Chips nach China. Welche Auflagen Nvidia nun drohen, ließ die Aufsicht offen.
Nvidia zieht sich teilweise aus dem direkten Wettbewerb mit Cloudanbietern wie Amazon Web Services zurück und nutzt seinen GPU-Cloud-Dienst DGX Cloud künftig vor allem für die eigene Forschung, berichtet The Information. Bisher sollten Banken, Pharmafirmen und andere Unternehmen Rechenleistung direkt über Nvidia buchen können. Laut Insidern blieb die Nachfrage jedoch gering, auch wegen höherer Preise im Vergleich zu klassischen Cloud-Anbietern. Nvidia investierte rund 13 Milliarden Dollar, um eigene Chips von AWS und anderen großen Clouds zurückzumieten und diese teilweise an Kunden wie Amgen oder ServiceNow weiterzugeben. Offiziell bestreitet Nvidia einen Strategiewechsel: DGX Cloud sei ausgebucht und werde weiter ausgebaut, sagte Managerin Alexis Black Bjorlin. Parallel hat Nvidia mit DGX Cloud Lepton einen Marktplatz gestartet, über den Cloudprovider ihre GPU-Kapazitäten anbieten können.
OpenAI und Nvidia wollen laut Bloomberg gemeinsam mit dem Londoner Rechenzentrumsbetreiber Nscale Global Holdings Milliarden in britische KI-Infrastruktur investieren. Die Ankündigung soll kommende Woche erfolgen, zeitgleich mit einem Besuch von Donald Trump in Großbritannien. OpenAI plant, dafür mehrere Milliarden bereitzustellen. Die Investition soll Teil von OpenAIs „Stargate“-Programms sein, mit dem das Unternehmen seine Rechenzentren international ausbaut. Nscale hatte bereits im Januar ein Rechenzentrum in Loughton angekündigt, das bis zu 45.000 Nvidia-Chips aufnehmen könnte. OpenAI ist bereits Ankerkunde eines Nscale-Rechenzentrums in Norwegen.