Seit Anfang des Jahres ist bekannt, dass James Cameron eine Fortsetzung der ersten beiden Terminator-Filme produzieren wird. In einem Interview erzählt der Regisseur, was er mit dem neuen Film vorhat und erklärt, weshalb er den Optimismus von KI-Forschern nicht teilen kann.
Aus heutiger Sicht waren die beiden Terminator-Filmen ihrer Zeit weit voraus. 1984 und 1991 erschienen, spielten sie gekonnt mit der Angst vor einer außer Kontrolle geratenen Technologie. Die Hintergrundgeschichte handelt von einer Künstlichen Intelligenz, die ein Bewusstsein erlangt und einen Atomkrieg anzettelt, der die Menschheit fast vollständig auslöscht.
Für Cameron steht bei der Fortsetzung eine große Frage im Mittelpunkt: Wie kann man diese Thematik auf den neusten Stand bringen? Die Beantwortung dieser Frage dürfte Cameron leichtfallen: Mit den jüngsten Entwicklungen im Bereich der Dronentechnologie, KI und autonomen Waffensystemen ist das Thema so aktuell wie noch nie.
"Ich schaue mir an, was gegenwärtig im Bereich der KI-Entwicklung geschieht und was Elon Musk und Stephen Hawking dazu sagen: dass all dies den Fortbestand der Menschheit gefährden könnte. Was in den 80er-Jahren Science-Fiction war, steht uns unmittelbar bevor. Es zeichnet sich am Horizont ab", sagt Cameron gegenüber The Hollywood Reporter.
Künstliche Intelligenz als Waffe
Cameron deutet an, dass Technologie bereits eine unbewusste Form von Macht über den Menschen hat: "Die Leute fragen mich, ob die Maschinen jemals die Menschheit besiegen werden. Schau dich in einem Flughafen oder Restaurant um und beobachte, wie viele Leute in ihre Smartphones starren. Die Maschinen haben bereits gewonnen", meint Cameron.
Der Regisseur und Produzent habe KI-Wissenschaftler getroffen, die den gleichen Optimismus versprühen würden wie Atomforscher in den 30er- und 40er-Jahren. Die hätten die Welt mit Energie versorgen wollen, aber keine Verantwortung dafür übernommen, als die Technologie als Waffe gegen Menschen eingesetzt wurde. Dasselbe könne auch mit KI-Technologie geschehen.
Cameron zitiert Wladimir Putin, der vor kurzem gesagt hat, dass jene Nation die Welt beherrschen wird, die eine Führungsrolle auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz übernimmt. Das KI-Wettrüsten würde laut Cameron automatisch dazu führen, dass KI-Technologie als Waffe eingesetzt wird. "Von diesem Punkt aus kann man selbt schlussfolgern, was passieren wird", sagt Cameron.
Der neue Terminator-Film soll am 26. Juli 2019 in die Kinos kommen. Er ist als direkte Fortsetzung der ersten beiden Filme angelegt und ignoriert die übrigen Filme. "Wir tun so, als wären sie nur ein böser Traum gewesen", sagt Cameron. Darauf habe nicht er, sondern der Regisseur Tim Miller bestanden. "Die einzige Sache, auf der ich beharrte war, dass ich die Filme für das 21. Jahrhundert neu erfinden darf."