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Die britische Wettbewerbsaufsicht hat Amazons 4-Milliarden-Dollar-Investment in das KI-Unternehmen Anthropic genehmigt. Sie sieht keine Wettbewerbsbedenken, die eine genauere Prüfung erfordern würden.

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Laut der Competition and Markets Authority (CMA) liegt der Umsatz von Anthropic in Großbritannien unter der Schwelle, die eine Untersuchung nach britischem Fusionskontrollrecht auslösen würde. Außerdem sei der Marktanteil von Anthropic in Großbritannien zu gering, um eine eingehende Prüfung zu rechtfertigen.

Amazons Partnerschaft mit Anthropic, die bis zu 4 Milliarden Dollar umfasst, sichert dem Tech-Giganten bevorzugten Zugang zu Anthropics Modellen. Im Gegenzug verpflichtet sich Anthropic, AWS als primären Cloud-Anbieter zu nutzen und künftige Modelle mit Amazons eigenen Trainium- und Inferentia-Chips zu entwickeln.

Interessanterweise betrachtet Amazons interne KI-Abteilung unter Leitung von SVP Rohit Prasad Anthropic als Konkurrenten. Das Team entwickelt ein Flaggschiff-Modell namens Olympus, das angeblich bis Mitte 2024 die Leistung von Anthropics Claude übertreffen sollte. Das hat bisher nicht geklappt.

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Strategische Investition in eine bessere Alexa

Aufgrund von Schwierigkeiten bei der Entwicklung fortschrittlicher KI-Modelle im eigenen Haus hat sich Amazon angeblich entschieden, für das kommende Alexa-Redesign mit Anthropic zusammenzuarbeiten.

Die neue "Remarkable" Alexa-Version, die im Oktober auf den Markt kommen soll, wird für die meisten Funktionen Anthropics Claude-KI-Modelle nutzen und natürlichere Gespräche, personalisierte Einkaufsempfehlungen, Nachrichtenzusammenfassungen und verbesserte Smart-Home-Steuerungen bieten.

Die Partnerschaft sieht außerdem vor, dass Anthropic für einen Teil seiner KI-Entwicklung die Rechenzentren von AWS und die für KI optimierten Chips von Amazon nutzt.

Darüber hinaus hat sich Anthropic langfristig, aber nicht exklusiv verpflichtet, seine KI-Modelle auf Amazon Bedrock, der KI-Entwicklungsplattform des Unternehmens, zur Verfügung zu stellen. Amazon hat zudem nicht-exklusive Lizenzrechte an den Basismodellen von Anthropic für die Nutzung in seinen eigenen Diensten erworben.

Die CMA nimmt die Investitionen von Big-Tech-Unternehmen in die schnell wachsende KI-Branche genau unter die Lupe, da sie befürchtet, dass diese Deals dazu genutzt werden könnten, sich frühzeitig eine marktbeherrschende Stellung zu sichern. Die Behörde untersucht weiterhin Googles Investition in Anthropic und Microsofts Deal mit OpenAI.

Empfehlung

Auch die US-Handelsaufsicht FTC untersucht das Anthropic-Investment im Rahmen einer breiteren Prüfung von KI-Deals der Tech-Giganten, einschließlich Alphabet und Microsoft.

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Zusammenfassung
  • Amazon investiert bis zu vier Milliarden US-Dollar in das KI-Startup Anthropic und erhält im Gegenzug priorisierten Zugang zu dessen Foundation-Modellen.
  • Anthropic verlagert einen Großteil seiner Software in die AWS-Cloud und trainiert seine KI-Modelle mit Amazons Chips.
  • Die britische Wettbewerbsbehörde CMA hat jetzt entschieden, dass die Investitionsvereinbarung keiner vertieften kartellrechtlichen Prüfung bedarf, da der lokale Umsatz von Anthropic in Großbritannien nicht die erforderlichen Schwellenwerte erreicht.
Kim setzt sich mit den ethischen, wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen von KI auseinander. Und natürlich mit der Frage: Wovon träumen Roboter?
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