Google kommt Microsoft zuvor und kündigte eine Reihe von KI-Features für Gmail, Docs und andere Workspace-Produkte an.
Microsoft wird voraussichtlich noch in dieser Woche KI-Funktionen basierend auf den generativen KI-Modellen von OpenAI für Office ankündigen, einzelne Funktionen wie Zusammenfassungen oder KI-Bilder für Präsentationen gibt es bereits in Produkten von Microsoft und Google. Beide Unternehmen planen jedoch, große Sprachmodelle und andere generative KI in großem Umfang in alle Anwendungen zu integrieren.
Google kommt Microsoft nun mit einer Ankündigung zuvor und zeigt KI-Funktionen für die eigenen Workspace-Anwendungen wie Google Docs, Sheets, Slides, Gmail, Meet und Chat.
"Google, schreib mir eine personalisierte E-Mail"
Die neuen Funktionen gehen über Smart Compose, Smart Reply und KI-generierte Zusammenfassungen für Docs hinaus und umfassen die Synthese ganzer Texte, die Zusammenfassung von E-Mail-Verkehr oder KI-gestütztes Brainstorming bei der Texterstellung. Im Ankündigungsvideo zeigt Google, wie man in Sheets personalisierte Anschreiben für jeden Eintrag in einer Kundendatenbank oder in Slides eine komplette Präsentation aus einem in Gmail besprochenen Projekt erstellt.
Laut Google soll generative KI folgende Features ermöglichen:
- Entwürfe, Antworten, Zusammenfassungen und Prioritäten in Google Mail setzen
- Brainstorming, Korrekturlesen, Schreiben und Umschreiben in Docs
- Kreative Visionen mit automatisch generierten Bildern, Audios und Videos in Slides zum Leben erwecken
- In Sheets mithilfe von automatischer Vervollständigung, Formelgenerierung und kontextbezogener Kategorisierung von Rohdaten zu Erkenntnissen und Analysen gelangen.
- Generieren neuer Hintergründe und das einfachere Erstellen von Notizen in Meet
- Workflows für die Erledigung von Aufgaben in Chat aktivieren
Google priorisiert Sicherheit und rollt langsam aus
Google will nach eigenen Angaben in Kürze die KI-Funktionen für Docs und Gmail ausrollen - allerdings zunächst nur für eine Gruppe von "trusted testers" in den USA. Damit verfolgt Google die gleiche Strategie wie mit dem Chatbot Bard, der ebenfalls nur ausgesuchten Tester:innen zur Verfügung gestellt wurde. So will Google zunächst menschliches Feedback sammeln und die Workspace-Funktionen später im Jahr einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Ein genauer Termin steht noch nicht fest.
Die Veröffentlichung von OpenAIs ChatGPT löste laut Berichten in Google ein "Code Red" aus und veranlasste das Unternehmen in den letzten Monaten zahlreiche KI-Tools anzukündigen, darunter neben Bard auch die Integration von KI-generierten Texten in der Google-Suche. Während Microsoft allerdings mit dem Bing-Chatbot bewusst das Risiko einging, ein nicht zuverlässiges Werkzeuge zu veröffentlichen, scheint Google auf Sicherheit bedacht, um das eigene Geschäftsmodell nicht zu schädigen.
In diesem Kontext stellt sich auch die Frage, ob Microsoft bei der zu erwartenden Integration von KI-Tools in Office vorsichtiger agiert - schließlich können Fehler hier für Unternehmen, die Office einsetzen, teuer werden. Zudem wird sich zeigen müssen, wie das Thema Datenschutz und Administration gehandhabt wird - Google hat in diesem Zusammenhang angekündigt, entsprechende administrative Kontrollen mitliefern zu wollen, damit IT-Abteilungen die richtigen Richtlinien für das jeweilige Unternehmen festlegen können.