Es gibt mehr Details zum Kompromiss: Nach einem Dokument, das von Reuters eingesehen wurde, würde die Europäische Kommission eine Liste von KI-Modellen führen, die als "systemisches Risiko" eingestuft werden, während Anbieter von "general purpose AIs" - also Modelle wie GPT-4 oder Gemini - detaillierte Zusammenfassungen der Inhalte veröffentlichen müssten, die für das Training verwendet wurden.
Das Gesetz könnte laut Reuters auch freie und quelloffene KI-Lizenzen in den meisten Fällen von der Regulierung ausnehmen, es sei denn, sie gelten als hochriskant oder werden für bereits verbotene Zwecke verwendet.
Seit mehr als 20 Stunden verhandeln EU-Gesetzgeber und Regierungen nun über den EU AI Act. Systeme wie ChatGPT waren ein Streitpunkt – der nun ausgeräumt sein soll.
Die Europäische Union diskutiert derzeit intensiv den EU AI Act. Wie Reuters berichtet, gehören die Regulierung von generativen KI-Systemen und der Einsatz von KI in der biometrischen Überwachung zu den Hauptstreitpunkten. Nach 20-stündigen Verhandlungen sei jedoch ein vorläufiger Kompromiss zur Regulierung von generativen KI-Systemen wie ChatGPT erzielt und damit eine der größten Hürden für eine endgültige Einigung überwunden worden. Der Einsatz von KI in der biometrischen Überwachung und der Zugang zum Quellcode waren jedoch auch nach 20 Stunden Verhandlungen noch strittig.
Der Rat der Europäischen Union hat eine geplante Pressekonferenz bis auf Weiteres verschoben, da die Verhandlungen noch andauern. Die Gespräche zwischen den EU-Regierungen und Gesetzgebern haben am Mittwoch begonnen.
Details der Einigung unklar, biometrische Überwachung weiter Streitpunkt
Die vorläufige Einigung über grundlegende Modelle wie generative KI-Systeme wie OpenAI, die auf großen Datenmengen trainiert werden, um verschiedene Aufgaben zu erfüllen, ist ein wichtiger Schritt. Die Details der Einigung sind jedoch noch unklar. Ein späterer Vorschlag von Frankreich, Deutschland und Italien, dass die Hersteller von generativen KI-Modellen sich selbst regulieren sollten, führte laut Reuters zu Unstimmigkeiten.
Bei der biometrischen Überwachung wollen die EU-Gesetzgeber den Einsatz von KI verbieten, aber die Regierungen haben eine Ausnahme für nationale Sicherheit, Verteidigung und militärische Zwecke gefordert. Das Ergebnis dieser Debatte bleibt abzuwarten, während die Verhandlungen weitergehen.
Das neue Gesetz ist für die EU von großer Bedeutung. Es könnte als Blaupause für andere Regierungen dienen, die Regeln für ihre eigenen KI-Industrien entwickeln wollen, und eine Alternative zum zurückhaltenden Ansatz der USA und den Übergangsregeln Chinas bieten. Die EU-Länder und Gesetzgeber bemühen sich um eine endgültige Einigung vor den Parlamentswahlen im Juni, da der Gesetzgebungsprozess sonst ins Stocken gerät. Ein Scheitern könnte die Verabschiedung des Gesetzes verzögern und dazu führen, dass die 27 Mitgliedstaaten ihren "First-Mover-Vorteil" bei der Regulierung der Technologie verlieren.