Meta setzt die umstrittene Nutzung von Facebook- und Instagram-Beiträgen für das Training seiner KI-Modelle in Großbritannien fort. In Australien gibt der Konzern zu, öffentliche Daten ohne Widerspruchsmöglichkeit zu verwenden.
Meta plant, in den kommenden Monaten öffentliche Beiträge, Kommentare, Fotos und Bildunterschriften britischer Nutzer für das Training seiner generativen KI-Modelle zu verwenden. Dies gab der Konzern in einem Blogbeitrag bekannt. Private Nachrichten und Inhalte von Nutzern unter 18 Jahren sollen dabei nicht verwendet werden.
Laut Meta soll diese Vorgehensweise dazu beitragen, dass die KI-Modelle "britische Kultur, Geschichte und Idiome widerspiegeln". Das Unternehmen betont, es habe sich "positiv" mit der britischen Datenschutzbehörde ICO ausgetauscht.
Stephen Almond von der ICO bestätigte, dass Meta Änderungen an seinem Ansatz vorgenommen habe, einschließlich einer vereinfachten Möglichkeit für Nutzer, der Verarbeitung zu widersprechen. Er betonte jedoch, dass die ICO keine formelle Genehmigung erteilt habe und die Entwicklung genau beobachte.
In der Europäischen Union hatte Meta das KI-Training mit Nutzerdaten im Juni auf Anforderung der irischen Datenschutzbehörde vorübergehend eingestellt. Das Unternehmen bezeichnete dies als "Rückschritt für die europäische Innovation".
Kein Opt-out in Australien
In Australien geht Meta noch einen Schritt weiter. Bei einer Anhörung im australischen Senat gab Melinda Claybaugh, Datenschutzverantwortliche bei Meta, zu, dass das Unternehmen öffentlich zugängliche Beiträge, Bilder und andere Daten australischer Erwachsener für das KI-Training nutzt - ohne eine Opt-out-Möglichkeit anzubieten.
Auf Nachfrage bestätigte Claybaugh, dass Meta alle öffentlichen Beiträge seit 2007 für das Training verwendet, es sei denn, Nutzer haben diese Beiträge bewusst auf privat gesetzt. Zwar seien Konten Minderjähriger vom Training ausgeschlossen, jedoch würden von Eltern öffentlich gepostete Kinderfotos trotzdem erfasst.
Australische Senatoren kritisierten den mangelnden Datenschutz im Land. Grünen-Senator Shoebridge betonte, dass die Daten der Australier geschützt wären, wenn es in Australien ähnlich strenge Datenschutzgesetze wie in Europa gäbe.