Der Facebook-Konzern Meta arbeitet an einer eigenen Websuchmaschine, um sich von Google und Microsoft Bing unabhängig zu machen. Die Technologie soll vor allem den hauseigenen KI-Chatbot mit Informationen versorgen.
Wie The Information unter Berufung auf eine mit dem Projekt vertraute Person berichtet, entwickelt Meta eine eigene Suchmaschine, die das Web durchsucht und dem Meta-AI-Chatbot aktuelle Informationen für Konversationen liefern soll.
Das Projekt soll Meta von Google Search und Microsoft Bing unabhängiger machen. Beide Unternehmen versorgen Meta AI derzeit mit Informationen über Nachrichten, Sport und Börsenkurse.
Nach Angaben einer in die Strategie eingeweihten Person könnte die eigene Suchmaschine als Backup-Option dienen, falls Google oder Microsoft ihre bestehenden Vereinbarungen kündigen sollten. Kürzlich schloss Meta auch eine Vereinbarung mit Reuters.
Meta indexiert seit mindestens acht Monaten an Web-Indexierung
Das Suchmaschinen-Team unter der Leitung von Senior Engineering Manager Xueyuan Su arbeitet seit mindestens acht Monaten an der Web-Indexierung. Der Fokus liegt darauf, Webseiten zu erfassen und deren Inhalte in Datenbanken zu organisieren, die Meta AI für die Beantwortung relevanter Fragen nutzen kann.
Die Webcrawler-Technologie von Meta ist seit Juli öffentlich bekannt. Das Unternehmen gibt an, den Crawler-Bot für "Anwendungsfälle wie das Training von KI-Modellen oder die Produktverbesserung durch direkte Indexierung von Inhalten" zu nutzen.
Meta-CEO Mark Zuckerberg verkündete im August, dass Meta AI mehr als 185 Millionen wöchentlich aktive Nutzer hat. Diese Zahl liegt damit noch hinter OpenAIs ChatGPT zurück, das kürzlich über 250 Millionen wöchentlich aktive Nutzer meldete.
Meta und Google lehnten gegenüber The Informationen eine Stellungnahme zu dem Bericht ab. Microsoft reagierte nicht auf Anfragen.
Neben Meta arbeiten auch Google und Microsoft selbst, OpenAI und das Start-up Perplexity an LLM-basierten Suchmaschinen. Die Projekte leiden jedoch noch unter hohen Kosten und teils gefährlichen Fehlern in den Ergebnissen. Beides schränkt die Skalierbarkeit der Systeme ein, was Investoren nicht davon abhält, Hunderte Millionen in Perplexity zu stecken.