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Eine neue Forsa-Umfrage zeigt: Zwei Drittel der Deutschen trauen der Politik nicht zu, die Risiken von Künstlicher Intelligenz wirksam zu regulieren. Der Verband der TÜV fordert eine schnelle Umsetzung des EU-AI-Acts.

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Laut einer im Oktober durchgeführten repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands zweifelt die Mehrheit der Deutschen an der Fähigkeit der Politik, die Risiken Künstlicher Intelligenz (KI) wirksam zu begrenzen.

Wie die Befragung unter 1.001 Personen ergab, haben 68 Prozent der Befragten nur geringes oder gar kein Vertrauen in die KI-Politik - davon 45 Prozent geringes und 23 Prozent gar kein Vertrauen.

"Künstliche Intelligenz kommt in medizinischen Geräten, Fahrzeugen oder anderen sicherheitskritischen Produkten zum Einsatz und beeinflusst schon heute unser Mediensystem massiv", erklärt Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands. "Die Menschen müssen sich darauf verlassen können, dass KI-Anwendungen sicher sind."

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Die Fragen der Umfrage lauteten: "Wie groß ist Ihr Vertrauen, dass die Politik in Deutschland und Europa mögliche negative Folgen von KI-Technologien durch Gesetze und Regulierungen begrenzen wird?" und "Haben Sie schon einmal von der europäischen KI-Verordnung (EU AI Act) gehört?".

Nur 28 Prozent haben vom EU-AI-Act gehört

Besorgniserregend ist laut TÜV-Verband, dass bisher nur 28 Prozent der Befragten überhaupt vom EU-AI-Act gehört haben - jener Verordnung, die einen europäischen Rechtsrahmen für sichere und vertrauenswürdige KI schaffen soll.

Das geringe Vertrauen in die Regulierungsfähigkeit der europäischen und deutschen Politik wird also nicht einmal durch eine intensive Auseinandersetzung mit den konkreten politischen Inhalten gestützt. Das deutet darauf hin, dass hier weniger die Einstellung der Menschen zur KI-Politik gemessen wurde, als vielmehr ein generelles Misstrauen gegenüber politischen Entscheidungen in der heutigen Zeit.

Erschwerend kommt hinzu, dass kaum ein EU-Vorhaben der letzten Jahre international so viel Aufmerksamkeit erregt hat wie der EU-AI-Act. Er soll eine Zukunftstechnologie regulieren, der das Potenzial zugeschrieben wird, ganze Gesellschaften zu verändern.

Dennoch scheint das Gesetz weder bekannt zu sein, noch wird der Politik eine besondere KI-Kompetenz zugeschrieben. Hier zeigt sich eine Kluft zwischen Politik und weiten Teilen der Gesellschaft.

Empfehlung

Der TÜV-Verband jedenfalls fordert ein rasches Umsetzen des AI Acts in Deutschland: "Die Sorgen der Menschen hinsichtlich der Handlungsfähigkeit der Politik machen deutlich, dass der europäische AI Act jetzt zügig umgesetzt werden muss – trotz der aktuellen Regierungskrise", so Bühler.

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Zusammenfassung
  • Eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands zeigt, dass 68 Prozent der Deutschen nur geringes oder gar kein Vertrauen haben, dass die Politik die Risiken von KI wirksam regulieren kann.
  • Laut der Umfrage haben bisher nur 28 Prozent der Befragten vom geplanten EU-AI-Act gehört. Das deutet darauf hin, dass die Umfrage eher ein generelles Misstrauen der Menschen gegenüber der Politik gemessen hat als eine konkrete Kritik an der KI-Politik.
  • Der TÜV-Verband fordert eine zügige Umsetzung des EU-AI-Acts in Deutschland, um das Vertrauen der Menschen in die Regulierungsfähigkeit der Politik zu stärken und sicherzustellen, dass KI-Anwendungen in sicherheitskritischen Bereichen zuverlässig sind.
Quellen
Kim setzt sich mit den ethischen, wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen von KI auseinander. Und natürlich mit der Frage: Wovon träumen Roboter?
Co-Autor: Matthias Bastian
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