Das KI-Start-up OpenAI diskutiert derzeit die Streichung einer Klausel aus seiner Unternehmensstruktur, die dem Technologiekonzern Microsoft den Zugriff auf seine fortschrittlichsten Modelle verwehrt, sobald das Unternehmen "Artificial General Intelligence" (AGI) erreicht.
Laut mehreren mit der Angelegenheit vertrauten Personen soll Microsoft auch nach diesem Meilenstein weiter in OpenAI investieren und dessen Technologien nutzen können, berichtet die Financial Times. Die Klausel war ursprünglich eingefügt worden, um zu verhindern, dass die potenziell mächtige AGI-Technologie für kommerzielle Zwecke missbraucht wird.
Hintergrund der Überlegungen ist die laufende Umwandlung von OpenAI in eine "Public Benefit Corporation". Im Zuge dessen verhandelt das von Sam Altman geführte Unternehmen neue Bedingungen mit Investoren wie Microsoft, das bisher über 13 Milliarden Dollar in OpenAI gesteckt hat. Laut Altman hatte man bei der Gründung nicht erwartet, ein Produktunternehmen zu werden oder derart hohe Investitionen zu benötigen. "Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir eine andere Struktur gewählt", so der CEO auf einer Konferenz der New York Times.
Non-Profit soll weiter bestehen und vom Deal profitieren
Eine endgültige Entscheidung steht laut dem Bericht noch aus, die Optionen werden derzeit vom Vorstand diskutiert. Bret Taylor, Vorsitzender des OpenAI-Vorstands, betonte, man wolle sicherstellen, dass das Unternehmen seine Mission weiterhin vorantreiben könne. Microsoft lehnte eine Stellungnahme ab.
Kritiker wie Tesla-Chef Elon Musk, ein Mitbegründer von OpenAI, werfen Altman vor, mit der zunehmenden Kommerzialisierung die ursprünglichen Ziele des Unternehmens zu verraten. Musk hat inzwischen mit xAI ein Konkurrenzunternehmen gegründet und eine Klage gegen OpenAI und Microsoft eingereicht. Die Frage, was genau als AGI gilt, würde ein zentrales Thema des Verfahrens darstellen.