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Die Sprachlern-App Duolingo kündigt eine umfassende Neuausrichtung an. Das Unternehmen will künftig konsequent auf generative KI setzen – auch auf Kosten von Arbeitsplätzen.

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Duolingo will künftig auf generative KI setzen, um Inhalte zu erstellen und interne Prozesse zu automatisieren. In einem internen Memo, das auf LinkedIn veröffentlicht wurde, kündigte CEO Luis von Ahn an, dass das Unternehmen sich zur „AI-first“-Firma wandeln wird. In der Folge werde Duolingo „nach und nach“ auf den Einsatz von Auftragnehmer:innen verzichten, „sofern KI diese Arbeit leisten kann“.

Die Entscheidung sei Teil eines umfassenden Kulturwandels, so von Ahn. „KI verändert bereits, wie Arbeit erledigt wird. Es ist keine Frage von ob oder wann – es passiert bereits.“ Wie schon 2012 beim Wechsel zu „Mobile First“ wolle Duolingo erneut frühzeitig auf eine fundamentale technologische Plattformumstellung reagieren. Damals führte die Strategie zur Auszeichnung als iPhone App of the Year 2013.

KI soll Inhalte skalieren und neue Funktionen ermöglichen

Ziel der Umstellung ist es laut von Ahn, die Inhalte der App schneller und in größerem Umfang bereitzustellen. „Um gut zu unterrichten, müssen wir eine enorme Menge an Inhalten erstellen – das manuell zu tun, skaliert nicht.“ Die Ersetzung eines langsamen, manuellen Produktionsprozesses durch KI sei eine der besten Entscheidungen der letzten Zeit gewesen. Ohne KI würde es Jahrzehnte dauern, die gewünschten Inhalte für alle Lernenden bereitzustellen.

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KI ermögliche zudem neue Features wie Video Calls, die vorher technisch nicht möglich gewesen seien. Duolingo sieht sich durch den Einsatz von KI erstmals imstande, eine Qualität des Sprachunterrichts zu erreichen, die der von menschlichen Tutor:innen nahekommt.

Neueinstellungen nur noch bei fehlender Automatisierung

Im Rahmen des Umbaus sollen mehrere strukturelle Änderungen greifen:

  • Neueinstellungen gibt es nur noch, wenn sich die Arbeit nicht automatisieren lässt
  • KI-Nutzung wird Teil von Leistungsbeurteilungen
  • KI-Kompetenz wird als Einstellungskriterium gewertet
  • Abteilungen sollen ihre Arbeitsweisen grundlegend überdenken

Von Ahn betont, dass es nicht darum gehe, Mitarbeitende durch KI zu ersetzen, sondern repetitive Aufgaben abzubauen. „Wir wollen, dass ihr euch auf kreative Arbeit und echte Probleme konzentriert.“ Dafür versprach er mehr Schulungen, Mentoring und KI-Tools für alle Teams.

Vor kurzem hatte auch Shopify-CEO Tobias Lütke eine ähnliche Strategie angekündigt: Neueinstellungen sollen dort nur erfolgen, wenn Aufgaben nicht durch KI erledigt werden können.

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Zusammenfassung
  • Duolingo kündigt eine umfassende Neuausrichtung an und will sich zur "AI-first"-Firma wandeln. Dabei soll generative KI eingesetzt werden, um Inhalte zu erstellen und interne Prozesse zu automatisieren, auch auf Kosten von Arbeitsplätzen von Auftragnehmer:innen.
  • KI-Nutzung wird Teil von Leistungsbeurteilungen und Einstellungskriterien, während sich Abteilungen grundlegend neu ausrichten sollen.
  • CEO Luis von Ahn betont, dass es nicht darum gehe, Mitarbeitende durch KI zu ersetzen, sondern repetitive Aufgaben abzubauen.
Quellen
Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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