OpenAI befindet sich laut einem Bericht von Wired in Gesprächen mit der US-Arzneimittelbehörde FDA über den möglichen Einsatz von KI bei der Bewertung von Arzneimitteln.
Im Zentrum steht ein Projekt namens „cderGPT“, vermutlich benannt nach dem FDA-Zentrum für Arzneimittelbewertung und -forschung (CDER). Ein kleines Team von OpenAI sowie Vertreter aus dem Umfeld von Elon Musks „Department of Government Efficiency“ haben sich demnach mehrfach mit FDA-Vertretern getroffen. Bisher gibt es keine vertragliche Vereinbarung.
Die Treffen wurden laut Wired von Jeremy Walsh geleitet, dem ersten KI-Beauftragten der FDA. Er traf sich auch mit Peter Bowman-Davis, einem beurlaubten Yale-Studenten, der derzeit als kommissarischer Chief AI Officer im US-Gesundheitsministerium tätig ist. Bowman-Davis ist Teil des „American Dynamism“-Teams von Andreessen Horowitz. OpenAI wollte sich zu den Gesprächen nicht äußern.
FDA testet KI seit Jahren
Der ehemalige FDA-Kommissar Robert Califf erklärte gegenüber Wired, dass KI bereits seit Jahren innerhalb der FDA getestet werde. Welche Teile der Prozesse konkret KI-gestützt sind, sei allerdings noch unklar. Die Behörde hatte bereits im Dezember 2023 ein Forschungsstipendium ausgeschrieben, um große Sprachmodelle für interne Anwendungen zu entwickeln, etwa für die Präzisionsmedizin oder die regulatorische Wissenschaft.
Branchenvertreter und Experten wie Rafael Rosengarten von Genialis begrüßen grundsätzlich den KI-Einsatz zur Automatisierung bestimmter Prüfungsschritte. Sie fordern jedoch klare Regeln für Trainingsdaten und Leistungsvorgaben der Modelle. Kritisch wird die potenzielle Unzuverlässigkeit großer Sprachmodelle gesehen, insbesondere wenn sie überzeugende, aber ungenaue Informationen erzeugen.
OpenAI hatte im Januar bereits eine spezielle Regierungsvariante von ChatGPT vorgestellt („ChatGPT Gov“), die US-Vorschriften entsprechen soll. Zudem strebt das Unternehmen eine FedRAMP-Zulassung an, um mit sensiblen Regierungsdaten arbeiten zu dürfen. Die FDA prüft bereits heute Medikamente im Schnellverfahren über Programme wie „Fast Track“ oder „Breakthrough Therapy“.