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Saudi-Arabien investiert massiv in KI-Infrastruktur. Nvidia, AMD und Amazon Web Services liefern Chips, Software und Infrastruktur für das neue Staatsunternehmen Humain.

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Das neue saudische KI-Unternehmen Humain wird in den kommenden Jahren gemeinsam mit US-Technologiekonzernen eine KI-Infrastruktur im Milliardenumfang aufbauen. Wie Bloomberg berichtet, wird Nvidia Chips für „KI-Fabriken” liefern, die eine Leistung von bis zu 500 Megawatt erreichen sollen. AMD kündigte ebenfalls die Lieferung von KI-Hardware an. Humain und AMD wollen gemeinsam 10 Milliarden investieren. Zusätzlich kündigte Amazon Web Services Investitionen in eine neue „AI Zone” im Königreich an.

Humain wurde Anfang der Woche offiziell vorgestellt. Das Unternehmen gehört zum saudischen Staatsfonds Public Investment Fund (PIF) und soll arabischsprachige Sprachmodelle entwickeln sowie eigene Rechenzentren errichten. Bis 2030 sollen Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1,9 Gigawatt entstehen, sagte CEO Tareq Amin. In Saudi-Arabien ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass personenbezogene und finanzielle Daten im Land gespeichert werden – internationale Anbieter müssen daher lokale Infrastruktur errichten, um im Markt zu bleiben.

Nvidia will im Rahmen der Partnerschaft über mehrere Jahre hinweg mehrere Hunderttausend seiner leistungsfähigsten Chips liefern. Der erste Schritt umfasst laut Unternehmensangaben 18.000 Exemplare des GB300 Grace Blackwell Prozessors sowie InfiniBand-Netzwerktechnologie für den schnellen Datenaustausch innerhalb der Rechenzentren. Die Ankündigung erfolgte durch Nvidia-CEO Jensen Huang auf dem Saudi-US Investment Forum in Riad – parallel zum Besuch von US-Präsident Donald Trump.

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"Sovereign AI" als neues Geschäftsfeld

Auch AMD beteiligt sich an dem Projekt. Das Unternehmen liefert Chips und Software für Rechenzentren. "Unsere Investition mit Humain ist ein bedeutender Meilenstein für die globale KI-Infrastruktur", sagte AMD-CEO Lisa Su. Ob AMD selbst finanziell beteiligt ist oder lediglich als Lieferant auftritt, blieb unklar.

Amazon Web Services kündigte eine eigene Kooperation mit Humain an. Gemeinsam wollen beide Unternehmen mehr als fünf Milliarden US-Dollar in eine "AI Zone" investieren. Diese umfasst Server, Netzwerke sowie Schulungs- und Zertifizierungsprogramme. AWS will damit insbesondere saudische KI-Start-ups unterstützen. Das Vorhaben steht laut TechCrunch zusätzlich zu einer bereits angekündigten 5,3-Milliarden-Dollar-Investition in eine neue AWS-Region, die 2026 in Betrieb gehen soll.

Die Partnerschaften sind Teil einer neuen Initiative der Trump-Regierung, die Exportbeschränkungen für fortgeschrittene US-Technologien in bestimmte Regionen gelockert hat. Ziel ist es laut Bloomberg, US-Unternehmen den Zugang zu staatlich geförderten KI-Initiativen im Ausland zu erleichtern – sogenannte "sovereign AI"-Projekte. Der globale Markt für KI-Beschleunigerchips wird bislang von wenigen Hyperscalern wie Microsoft und Amazon dominiert. Unternehmen wie Nvidia und AMD versuchen so, neue Kundengruppen zu erschließen.

Nvidia und AMD reagierten an der Börse positiv auf die Ankündigung: Die Nvidia-Aktie stieg um bis zu 6,4 Prozent, die AMD-Aktie um 4,5 Prozent.

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Zusammenfassung
  • Saudi-Arabien gründet mit Humain ein neues Staatsunternehmen, das in den kommenden Jahren gemeinsam mit Nvidia, AMD und Amazon Web Services eine milliardenschwere KI-Infrastruktur aufbauen will. Ziel ist der Aufbau arabischsprachiger Sprachmodelle und eigener Rechenzentren mit einer geplanten Gesamtleistung von 1,9 Gigawatt bis 2030.
  • Nvidia liefert im Rahmen einer langfristigen Partnerschaft mehrere Hunderttausend seiner Hochleistungs-KI-Chips, darunter 18.000 Exemplare des neuen GB300 Grace Blackwell Prozessors und InfiniBand-Netzwerke. AMD steuert ebenfalls Chips, Software und Investitionen im Umfang von zehn Milliarden US-Dollar bei; Amazon Web Services investiert über fünf Milliarden US-Dollar in eine "AI Zone" zur Unterstützung saudischer KI-Start-ups.
  • Die Kooperationen sind Teil einer US-Initiative, die Exportbeschränkungen für KI-Technologien gelockert hat, um amerikanischen Unternehmen den Zugang zu staatlich geförderten "sovereign AI"-Projekten zu erleichtern. Die Börse reagierte positiv: Nvidia-Aktien stiegen um bis zu 6,4 Prozent, AMD um 4,5 Prozent.
Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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