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Apple sucht nach Wegen, um sich für eine KI-Zukunft ohne Google-Suche zu wappnen. Im Visier: das Start-up Perplexity. Meta hatte dort bereits vergeblich angeklopft.

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Apple erwägt laut einem Bericht von Bloomberg, das KI-Start-up Perplexity AI zu übernehmen. Ziel sei es, technologische und personelle Ressourcen für eine eigene Suchlösung zu sichern. Beteiligt an den vertraulichen Gesprächen innerhalb von Apple seien Adrian Perica, der die M&A-Abteilung leitet, sowie Services-Chef Eddy Cue und führende KI-Entscheider des Konzerns.

Bislang habe Apple keinen Kontakt zum Management von Perplexity aufgenommen, heißt es. Apple selbst kommentiert die Berichte nicht. Perplexity erklärte, man habe keine Kenntnis von aktuellen oder zukünftigen Gesprächen über eine Übernahme.

Apple, Google und der 20-Milliarden-Deal

Hintergrund von Apples Überlegungen ist die drohende Auflösung des milliardenschweren Suchmaschinen-Deals mit Google. Google zahlt Apple rund 20 Milliarden US-Dollar pro Jahr dafür, als Standardsuchmaschine auf Apple-Geräten voreingestellt zu sein.

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Der Deal ist Bestandteil eines laufenden Kartellverfahrens in den USA. Sollte die Vereinbarung gekippt werden, müsste Apple kurzfristig auf alternative Suchtechnologien zurückgreifen. Dabei geht es nicht um die Technologie – Apple könnte problemlos zu Bing oder anderen Suchmaschinen wechseln oder eine Auswahl anbieten.

Vor allem rückt eine eigene KI-gestützte Suchlösung als neue Geschäftsmöglichkeit in den strategischen Fokus. Apple müsste einen Weg finden, die wegfallenden 20 Milliarden Dollar durch eigene Suchwerbeerlöse zu kompensieren.

Apple-Manager Eddy Cue sagte im Rahmen dieses Kartellverfahrens kürzlich, dass Apple erstmals rückläufige Safari-Suchanfragen verzeichnete – laut Cue ein Effekt der zunehmenden Nutzung von KI-Diensten wie ChatGPT, Perplexity AI, Anthropic, Deepseek und Grok. Das Potenzial an Google-Alternativen sei deutlich gestiegen.

Es ist auch möglich, dass Cues Aussagen und die Übernahmegerüchte strategisch platziert wurden, um Googles Position im laufenden Verfahren zu stärken. Google wurde bereits als Monopolist verurteilt, doch die entscheidenden Verhandlungen über Abhilfemaßnahmen stehen noch aus. Sollte das Gericht den Deal weiter zulassen, wäre das in Apples Sinne: Die 20 Milliarden Dollar von Google sind praktisch reiner Gewinn für den iPhone-Konzern. Bloomberg berichtet, dass Apple konkrete Gespräche mit Perplexity wohl erst beginnen würde, wenn das Gericht das Abkommen mit Google aufhebt.

Meta wollte Perplexity ebenfalls kaufen

Vor Apple hatte laut Bloomberg bereits Meta versucht, Perplexity zu übernehmen – ohne Erfolg. Laut Bloomberg konnten sich beide Parteien nicht auf die Bedingungen einigen.

Empfehlung

Meta soll auch erfolglos versucht haben, Perplexity-CEO Aravind Srinivas für das eigene "Superintelligence"-Team zu gewinnen. Auch beim Ex-OpenAI-Chefwissenschaftler Ilya Sutskever soll Meta-CEO Mark Zuckerberg abgeblitzt sein.

Stattdessen investierte Meta rund 14,3 Milliarden US-Dollar in das Datenannotierungsunternehmen Scale AI und sicherte sich dort einen Anteil von 49 Prozent. Dessen CEO Alexandr Wang soll das neue Superintelligence-Team anleiten.

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Zusammenfassung
  • Apple-Manager Adrian Perica, Services-Chef Eddy Cue und führende KI-Entscheidungsträger haben interne Gespräche über eine mögliche Übernahme des KI-Start-ups Perplexity AI geführt.
  • Hintergrund ist Apples Sorge um den 20-Milliarden-Deal mit Google, bei dem Google als Standard-Suchmaschine auf Apple-Geräten voreingestellt ist - dieser könnte durch ein laufendes Kartellverfahren aufgehoben werden, was Apple dazu zwingen würde, alternative Suchlösungen zu finden.
  • Meta hatte ebenfalls versucht, Perplexity zu kaufen, scheiterte aber an den finanziellen Bedingungen und investierte stattdessen 14,3 Milliarden Dollar in Scale AI.
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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