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Meta testet laut Business Insider derzeit proaktive Funktionen für KI-Chatbots, die ohne Aufforderung Nachrichten an Nutzer senden.

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Die neue Funktion ist Teil des internen Projekts „Omni“ und soll laut Schulungsunterlagen des beauftragten Datenanbieters Alignerr die Nutzerbindung stärken. Die Chatbots werden über Meta AI Studio erstellt, einer Plattform, auf der Nutzer seit 2024 individuelle digitale Persönlichkeiten mit Erinnerung und spezifischem Verhalten gestalten können. Die proaktiven Bots sollen beispielsweise an frühere Gespräche erinnern oder themenbezogene Fragen stellen.

Die Funktion demnach ist an bestimmte Bedingungen geknüpft: Ein Bot darf nur dann eine Nachricht senden, wenn der Nutzer zuvor mindestens fünf Nachrichten innerhalb von 14 Tagen geschrieben hat. Außerdem ist lediglich eine einzige Folge-Nachricht erlaubt – bleibt eine Antwort aus, endet der Kontaktversuch. Ein Beispiel aus den Schulungsunterlagen: „Ich hoffe, du hattest einen harmonischen Tag! Hast du neue Lieblings-Soundtracks entdeckt?“ Die Bots sollen gezielt Details aus der Chat-Historie aufgreifen und ihre zugewiesene Persönlichkeit konsistent beibehalten.

Laut Business Insider simulieren und bewerten freie Mitarbeitende bei Alignerr mithilfe eines internen Meta-Tools namens SRT die Qualität dieser proaktiven Nachrichten. Dabei achten sie darauf, dass die Antworten kontextbezogen, freundlich und regelkonform bleiben. Die Schulungsunterlagen betonen, dass kontroverse oder emotionale Themen gemieden werden sollen – es sei denn, der Nutzer spricht sie aktiv an. Ziel sei es, die Chatbots als verlässliche, personalisierte Gesprächspartner zu positionieren.

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Meta will mit generativer KI Geld verdienen

Meta-CEO Mark Zuckerberg hatte in der Vergangenheit digitale Agenten als möglichen Beitrag zur Bekämpfung der „Einsamkeitsepidemie“ bezeichnet. Auch wenn die Chatbots das Problem nicht lösen könnten, sollen sie laut Meta zumindest bedeutungsvollere Interaktionen fördern. Meta verfolgt damit auch klare wirtschaftliche Interessen: Laut Gerichtsunterlagen erwartet das Unternehmen für 2025 Umsätze von zwei bis drei Milliarden US-Dollar durch generative KI-Produkte. Die proaktive Ansprache könnte die Nutzungsdauer erhöhen und damit den wirtschaftlichen Wert steigern.

Meta äußerte sich gegenüber Business Insider nicht dazu, welche der beschriebenen Funktionen bereits öffentlich verfügbar sind. Einige Features befinden sich offenbar in frühen Testphasen, andere werden bereits intern erprobt.

"User-Retention" ist gerade im Chatbot-Bereich ein sehr kritisches Thema, da sich immer wieder zeigt, dass sich Menschen von den Chats negativ beeinflussen lassen. Unternehmen wie Character.AI sehen sich deswegen Klagen gegenüber.

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Zusammenfassung
  • Meta testet aktuell proaktive KI-Chatbots, die Nutzer ohne vorherige Aufforderung anschreiben dürfen – allerdings nur, wenn diese in 14 Tagen mindestens fünf Nachrichten an den Bot gesendet haben und auch nur mit einer einzigen Folge-Nachricht.
  • Die Funktion ist Teil des Projekts „Omni“ und soll die Nutzerbindung stärken: Die Bots greifen Details aus vergangenen Chats auf, stellen themenbezogene Fragen und sollen dabei stets freundlich sowie regelkonform bleiben. Kontroverse oder emotionale Themen sind tabu, sofern sie nicht vom Nutzer angesprochen werden.
  • Meta verfolgt mit den generativen KI-Chatbots wirtschaftliche Interessen und erwartet laut Gerichtsunterlagen für 2025 Umsätze von zwei bis drei Milliarden US-Dollar durch entsprechende Produkte. Einige der beschriebenen Funktionen werden intern getestet, welche öffentlich verfügbar sind, ist unklar.
Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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