Inhalt
summary Zusammenfassung

Washington prüft technische Maßnahmen, um den Fluss von Halbleitern nach China zu kontrollieren. Gleichzeitig deckt ein schwerwiegender Fall von Datendiebstahl beim Chip-Giganten TSMC die internen Sicherheitsrisiken der Branche auf.

Anzeige

Die US-Regierung prüft laut einem Bericht von Bloomberg Möglichkeiten, KI-Chips mit besseren Ortungsfunktionen auszustatten. Ziel sei es, den Fluss von Halbleitern von Unternehmen wie Nvidia nach China einzudämmen. Dies erklärte Michael Kratsios, einer der Architekten eines von Donald Trump vorgestellten KI-Aktionsplans.

Der Plan ist Teil einer umfassenderen Strategie Washingtons, Schmuggel zu unterbinden und die amerikanische Technologiedominanz zu sichern. "Es gibt Diskussionen über mögliche Software- oder physische Änderungen an den Chips selbst, um eine bessere Standortverfolgung zu ermöglichen", sagte Kratsios gegenüber Bloomberg Television. Eine solche Maßnahme sei "ausdrücklich in den Plan aufgenommen" worden.

Peking soll bereits letzte Woche Vertreter von Nvidia einbestellt haben, um die US-Pläne und andere angebliche Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit den H20-Chips des Unternehmens zu erörtern. Nvidia selbst erklärte, es gebe keine "Hintertüren" in seinen Chips. Kratsios räumte ein, "persönlich" noch keine Gespräche mit Nvidia oder AMD über die Ortungstechnologie geführt zu haben.

Anzeige
Anzeige

Spionage-Affäre bei TSMC

Während die USA externe Kontrollen planen, zeigen Vorfälle in der Industrie die internen Gefahren. Wie Nikkei Asia berichtet, hat Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC) mehrere Mitarbeiter entlassen und rechtliche Schritte eingeleitet. Ihnen wird vorgeworfen, versucht zu haben, an sensible Informationen über die modernste 2-Nanometer-Chiptechnologie zu gelangen.

Mehreren mit der Angelegenheit vertrauten Quellen zufolge sollen die Verdächtigen während ihrer Tätigkeit bei TSMC versucht haben, sich kritische Unternehmensdaten zur 2-nm-Entwicklung und -Produktion zu beschaffen. Diese Technologie, deren Massenproduktion noch in diesem Jahr beginnen soll, gilt als die weltweit fortschrittlichste.

Nur eine Handvoll Unternehmen wie TSMC, Samsung und Intel entwickeln sie aktiv und bedienen damit Kunden wie Apple, AMD oder Nvidia. TSMC selbst ist von den amerikanischen Exportkontrollen betroffen, denn immer wieder tauchte fortschrittliche Technologie von TSMC in Huaweis Ascend-Chips auf, mit denen das chinesische Unternehmen eine lokale Alternative zu Nvidias KI-Beschleunigern etablieren will.

TSMC gab an, die "nicht autorisierten Aktivitäten während der routinemäßigen Überwachung" entdeckt zu haben. Das Unternehmen verfolge eine "Null-Toleranz-Politik" bei der Verletzung von Geschäftsgeheimnissen und werde Verstöße "mit aller Härte des Gesetzes" verfolgen.

Ermittlungen nach Nationalem Sicherheitsgesetz

Die Ermittlungen werden von der taiwanesischen Staatsanwaltschaft im Rahmen des Nationalen Sicherheitsgesetzes von 2022 geführt, wie die oberste Staatsanwaltschaft Taiwans bestätigte. Das Gesetz soll sensible Technologien, insbesondere im Halbleiterbereich, vor ausländischen Gegnern schützen und klassifiziert Chip-Technologien, die fortschrittlicher als 14 Nanometer sind, als "Nationale Kritische Kerntechnologien".

Empfehlung

Laut der Staatsanwaltschaft hat TSMC den Fall nach der Entdeckung "ungewöhnlicher Zugriffsmuster" selbst gemeldet. Eine interne Untersuchung habe ergeben, dass "ein ehemaliger Mitarbeiter in Absprache mit aktuellen Mitarbeitern" die Geschäftsgeheimnisse illegal erlangt haben soll. Es bestehe der "starke Verdacht", dass drei Verdächtige gegen das Gesetz verstoßen hätten. Ein Gericht habe ihre Inhaftierung genehmigt. Die Ermittler untersuchen nun die Motive und ob die Daten weitergegeben wurden.

Anzeige
Anzeige
Community beitreten
Kommt in die DECODER-Community bei Discord,Reddit, Twitter und Co. - wir freuen uns auf euch!
Unterstütze unsere unabhängige, frei zugängliche Berichterstattung. Jeder Betrag hilft und sichert unsere Zukunft. Jetzt unterstützen:
Banküberweisung
Zusammenfassung
  • Die US-Regierung prüft technische Anpassungen an KI-Chips, um deren Weitergabe nach China besser verfolgen und beschränken zu können. Im Fokus stehen dabei insbesondere Produkte von Unternehmen wie Nvidia.
  • Beim taiwanesischen Halbleiterhersteller TSMC wurde ein Fall von Datendiebstahl aufgedeckt: Mehrere Mitarbeiter sollen versucht haben, sensible Informationen zur neuen 2-Nanometer-Technologie zu stehlen. Das Unternehmen hat die Verdächtigen entlassen und rechtliche Schritte eingeleitet.
  • Die taiwanesische Staatsanwaltschaft ermittelt nach dem Nationalen Sicherheitsgesetz gegen die mutmaßlichen Täter. Besonders im Halbleiterbereich sind Technologien ab 14 Nanometern als besonders schützenswert eingestuft, um sie vor ausländischen Gegnern zu sichern.
Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
Community beitreten
Kommt in die DECODER-Community bei Discord,Reddit, Twitter und Co. - wir freuen uns auf euch!