Ein verfrühter Blogpost auf GitHub hat die neuen GPT-5-Modelle von OpenAI enthüllt. Die Modelle sollen bessere Problemlösungen, effizientere Programmierung und autonome Aufgabenbearbeitung ermöglichen.
Ein inzwischen gelöschter Blogpost auf GitHub hat die bevorstehende Veröffentlichung von OpenAIs neuem Sprachmodell GPT-5 vorab bekannt gemacht. Ein Release heute ist damit wohl mehr als sicher.
Laut dem Beitrag, der von Reddit-Nutzern entdeckt wurde, bringt GPT-5 spürbare Verbesserungen bei logischem Denken, Programmieraufgaben und Benutzerinteraktion. Besonders hervorgehoben werden "enhanced agentic capabilities", also die Fähigkeit des Modells, komplexe Handlungsabläufe mit minimaler Nutzerinteraktion autonom durchzuführen.
Vier GPT-5-Modelle für unterschiedliche Anforderungen
OpenAI bietet GPT-5 in vier Varianten an, die laut archivierter GitHub-Ankündigung auf unterschiedliche Einsatzszenarien zugeschnitten sind:
- gpt-5: Hauptmodell für logische und mehrschrittige Aufgaben
- gpt-5-mini: Leichtgewichtige Version für kostensensitive Anwendungen
- gpt-5-nano: Für geringe Latenz und besonders schnelle Anwendungen optimiert
- gpt-5-chat: Für fortgeschrittene, multimodale und kontextbezogene Konversationen, speziell im Unternehmensumfeld
GPT-5 soll laut GitHub komplexe Programmieraufgaben mit minimalem Prompting lösen und dabei klarere Erklärungen liefern.
Nur inkrementelle Verbesserungen?
Vor kurzem hatte ein Bericht von The Information die Erwartungen an GPT-5 gedämpft. Demnach bringt das neue Modell zwar Verbesserungen in Mathematik, Programmierung und bei der Einhaltung komplexer Anweisungen, bleibt jedoch hinter dem Leistungssprung von GPT-3 zu GPT-4 zurück.
Das ursprünglich geplante Nachfolgemodell "Orion" erfüllte laut Bericht nicht die internen Anforderungen und wurde als GPT-4.5 veröffentlicht. Es verschwand rasch wieder vom Markt – zu teuer, zu langsam, zu wenig Fortschritt. Auch Reasoning-Modelle wie o3 zeigten zwar beeindruckende Fähigkeiten in spezifischen Benchmarks, verloren jedoch im Chat-Einsatz deutlich an Leistung. GPT-5 soll nun einen Mittelweg zwischen spezialisierter Denkfähigkeit und alltagstauglicher Kommunikation finden.
Ob GPT-5 den hohen Erwartungen gerecht wird, dürfte sich erst nach offizieller Freigabe und vor allem breiter Nutzung zeigen.