Meta übernimmt das Audio-KI-Start-up WaveForms AI und verstärkt seine Sprach- und Agentenstrategie. Parallel formiert sich die Superintelligence-Einheit "TBD Lab", die an Llama 4.x, Reasoning und KI-Agenten arbeitet.
Laut einem Bericht von The Information hat Meta das Audio-KI-Start-up WaveForms AI übernommen, das Systeme entwickelt, die Emotionen in Sprache erkennen und nachahmen können. Die Übernahme ist Teil eines umfassenden KI-Umbaus nach Rückschlägen in diesem Jahr, bei dem Meta sein Personal, Technologien und Investitionen neu ausrichtet.
Meta-CEO Mark Zuckerberg sagte im April, jede Person werde in Zukunft eine eigene KI haben, mit der man täglich sprechen würde – der WaveForms-Deal soll diese Vision wohl unterstützen.
Audio als strategischer Baustein
WaveForms AI trat im Dezember erstmals in Erscheinung und sammelte eine 40-Millionen-Dollar-Runde unter Führung von Andreessen Horowitz ein. Mitgründer sind Alexis Conneau, der knapp acht Jahre an Audioforschung bei Meta arbeitete und anschließend die Audioforschung für OpenAIs GPT-4o leitete, sowie Coralie Lemaitre, zuvor in der Business-Strategie für Googles Werbegeschäft tätig.
Conneau und Lemaitre wechseln in Metas neue KI-Organisation Meta Superintelligence Labs, die von Chief AI Officer Alexandr Wang und dem ehemaligen GitHub-CEO Nat Friedman geführt wird.
Die Übernahme fügt sich in Metas jüngste Audio-Offensive ein: Zu den Neuzugängen gehört auch Johan Schalkwyk, der das Machine-Learning-Team beim Voice-AI-Start-up Sesame führte. Zudem hat Meta im vergangenen Monat das Sprach-KI-Start-up PlayAI gekauft.
MSL und TBD Lab: Llama 4.x, Reasoning, Agenten
Parallel ordnet Meta seine KI-Aktivitäten unter dem neuen Dach Meta Superintelligence Labs (MSL) zusammen. Innerhalb der Einheit firmiert die Spezialabteilung "TBD Lab" ("to be determined"), die laut einem Bericht des Wall Street Journals Arbeiten an der nächsten Llama-Generation anführt und zahlreiche von Rivalen abgeworbene Forschende aufgenommen hat. Das neue Llama-Projekt wird von Jack Rae geleitet, einem Neuzugang aus Alphabets Google. Intern kursieren Bezeichnungen wie "Llama 4.5" oder "Llama 4.X", so das WSJ.
In einem Memo an Mitarbeitende schrieb Wang, TBD Lab arbeite mit anderen KI-Teams an kommenden Modellreleases, der Erweiterung von Reasoning-Fähigkeiten und an KI-Agenten. Die Struktur solle ambitioniertere Technikziele erlauben, parallelisierte Entwicklungen ermöglichen und Spitzenleistung schneller liefern, zitiert das WSJ.