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OpenAIs Atlas-Browser hebelt NYT-Sperre mit Content-Tricks aus

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Sora prompted by THE DECODER

OpenAIs KI-Browser "Atlas" trollt die New York Times.

Seit Jahren sind die NYT und OpenAI im Rechtsstreit über die mutmaßlich unzulässige Verwendung von Webinhalten der renommierten Zeitung. Daher sperrt die NYT ChatGPT auch standardmäßig aus.

Columbia Journalism Review fiel jedoch auf, dass Atlas trotzdem Inhalte liefert – nicht direkt von der NYT, sondern als Zusammenfassung aus anderen Quellen. Statt den Originaltext zu zitieren, erstellt Atlas eine Antwort auf Basis von Artikeln aus Guardian, Washington Post, Reuters, AP und teils Social Media. Drei dieser Medien haben Lizenzverträge mit OpenAI.

Atlas zitiert aus alternativen Quellen über das Thema des NYT-Artikels. Den Artikel selbst fasst er nicht an. | Bild: CJR

Auch PCMag, dessen Mutterkonzern Ziff Davis OpenAI ebenfalls verklagt hat, wird von Atlas umgangen. Statt den Artikel zu lesen, baut der Browser eine Antwort aus Zitaten, Tweets, Syndikaten und verwandten Artikeln zusammen. Zudem konnte Atlas in einigen Fällen Paywalls umgehen, wenn der Text nur durch ein Overlay verborgen war.

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OpenAIs Browser umgeht damit sowohl technische Sperren als auch rechtliche Risiken. Zusätzlich zu den zahlreichen Herausforderungen durch KI, die zunehmend das WWW übernimmt, entsteht für Webseitenbetreiber damit ein neues Dilemma: Wer KI-Zugriffe blockiert, riskiert, dass Nutzer stattdessen bei (lizenzierten) Wettbewerbern landen – selbst wenn sie ursprünglich gezielt die eigene Seite aufrufen wollten.