Trump-Regierung torpediert Nvidias Pläne für KI-Chip-Exporte nach China
Kurz & Knapp
- Trumps Berater stoppten vor einem Treffen mit Xi eine Lockerung der Exportregeln für Nvidias neue KI-Chips, trotz intensiver Bemühungen von CEO Jensen Huang.
- Die US-Regierung fürchtet Risiken für die nationale Sicherheit und blockierte so Nvidias Zugang zum chinesischen Markt.
- China subventioniert nun Strom für Rechenzentren, um die Folgen der US-Sanktionen und weniger effiziente heimische Chips abzumildern.
Kurz vor einem Treffen zwischen US-Präsident Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping verhinderten hochrangige Berater eine mögliche Lockerung der Exportbeschränkungen für Nvidias neueste KI-Chips. CEO Jensen Huang hatte sich intensiv für den Zugang zum chinesischen Markt eingesetzt.
Laut einem Bericht des Wall Street Journal wollte US-Präsident Trump kurz vor einem Treffen mit Chinas Staatschef Xi Jinping eine Anfrage von Nvidia-CEO Jensen Huang diskutieren: den Verkauf der neuen "Blackwell" KI-Chips nach China. Eine solche Genehmigung hätte Chinas technologische Entwicklung erheblich beschleunigen können. Huang, der laut dem Bericht häufig mit Trump spricht, setzte sich intensiv für den Zugang zum chinesischen Markt ein.
Hochrangige Berater, darunter Außenminister Marco Rubio, warnten Trump jedoch, dass der Verkauf die nationale Sicherheit gefährden würde. Sie argumentierten, die Chips würden Chinas KI-Rechenzentren stärken und sich letztlich gegen die USA richten. Angesichts des nahezu einhelligen Widerstands seiner Top-Berater entschied sich Trump, das Thema während seines Treffens mit Xi am 30. Oktober nicht anzusprechen.
Nvidias CEO pflegt engen Draht zum Präsidenten
Die Entscheidung ist ein Rückschlag für Huang, dessen Unternehmen mit den Exporten nach China potenziell Dutzende von Milliarden Dollar umsetzen könnte. Huang soll erklärt haben, dass Trump ihn häufig spät nachts anrufe und er zu den bevorzugten Managern des Präsidenten gehöre. Seine Bemühungen, eine Lösung zu finden, dürften dem Bericht zufolge weitergehen. Gegner im Kongress hatten Huangs Haltung zuvor als "gefährlich naiv" kritisiert, nachdem dieser in einem Interview die Bedeutung des Gewinners im KI-Rennen zwischen den USA und China heruntergespielt habe.
Die Zukunft einer abgespeckten Blackwell-Version für China bleibt ebenfall ungewiss. Während sich Trump zunächst offen für eine gedrosselte Variante gezeigt hatte, klang er nach seiner Asienreise laut dem Bericht zurückhaltender. Zusätzliche Unsicherheit schafft ein früherer Fall: Ein Exportverbot für den älteren H20-Chip wurde aufgehoben, aber an eine Umsatzbeteiligung für die US-Regierung geknüpft. Daraufhin wiesen chinesische Behörden Unternehmen an, den Chip nicht zu kaufen, wodurch Nvidia nach eigenen Angaben Einnahmen in Milliardenhöhe entgingen.
Unterdessen versucht China, die Folgen der Sanktionen abzufedern. Laut einem Bericht der Financial Times subventioniert Peking die Energiekosten für große Rechenzentren um bis zu die Hälfte. Dies soll die höheren Kosten kompensieren, die durch den Einsatz weniger effizienter heimischer KI-Chips entstehen, nachdem der Kauf von Nvidia-Prozessoren verboten wurde.