Arxiv verschärft Regeln für CS-Paper wegen Flut von KI-generierten Inhalten
Kurz & Knapp
- Arxiv verlangt für Übersichtsartikel in Informatik ab sofort einen Nachweis über Peer-Review und Annahme bei einer Fachzeitschrift oder Konferenz.
- Grund ist die Zunahme KI-generierter Papiere, die Moderatoren überlasten und oft wenig Mehrwert bieten.
- Forschungsarbeiten sind davon nicht betroffen; Arxiv setzt bei Übersichtsartikeln künftig auf externe Qualitätskontrolle.
Die Preprint-Plattform Arxiv kämpft mit einer Flut an Übersichtsartikeln, die oft von KI generiert werden. Für die Kategorie Informatik gilt daher ab sofort eine neue, strengere Moderationspraxis.
Die Wissenschaftsplattform Arxiv hat ihre Moderationspraxis für die Kategorie Informatik (CS) angepasst. Grund ist eine "unüberschaubare Flut" von Übersichtsartikeln und Positionspapieren. Solche Arbeiten müssen nun vor der Einreichung bei Arxiv bereits von einer Fachzeitschrift oder einer Konferenz akzeptiert worden sein und ein erfolgreiches Peer-Review-Verfahren durchlaufen haben.
Laut Arxiv müssen Autoren bei der Einreichung einen entsprechenden Nachweis erbringen, andernfalls wird das Paper wahrscheinlich abgelehnt.
KI-Flut überfordert ehrenamtliche Moderatoren
In den letzten Jahren ist die Zahl der Einreichungen bei Arxiv stark gestiegen, was die Plattform auch auf generative KI und große Sprachmodelle zurückführt. Diese Werkzeuge machten es einfach, bestimmte Papiertypen "am Fließband zu produzieren". Ein Großteil der eingereichten Übersichtsartikel sei kaum mehr als eine "kommentierte Bibliografie" ohne wesentliche neue Diskussionen, so Arxiv.
Früher seien solche Beiträge selten und von hoher Qualität gewesen, jetzt sind sie wohl die einfachste Form, die eine KI-Papierfabrik auswerfen kann. Die neue Praxis soll die ehrenamtlichen Moderatoren entlasten, damit sie sich auf den Kernauftrag von Arxiv konzentrieren können: die schnelle und freie Verbreitung von Forschungsartikeln. Da Arxiv nicht über die Ressourcen für eine eigene Qualitätskontrolle dieser Papiere verfügt, verlässt man sich nun auf externe Begutachtungsverfahren.
Peer-Review als externer Qualitätsfilter
Technisch gesehen handelt es sich laut Arxiv nicht um eine neue Richtlinie. Übersichtsartikel und Positionspapiere waren nie offiziell akzeptierte Inhaltstypen, wurden aber in der Vergangenheit nach Ermessen der Moderatoren zugelassen. Wissenschaftliche Forschungsarbeiten, auch solche über die gesellschaftlichen Auswirkungen von Technologie, sind von der Änderung nicht betroffen.
Sollten andere Fachbereiche auf der Plattform mit einem ähnlichen Anstieg von KI-generierten Papieren konfrontiert werden, könnten auch sie ihre Moderationspraxis anpassen.