OpenAI veröffentlicht Prompting‑Guide für neues GPT‑5.1‑Modell
Kurz & Knapp
- OpenAI stellt mit GPT-5.1 ein KI-Modell vor, das sich besonders präzise auf Nutzereingaben steuern lässt und Entwicklern detaillierte Möglichkeiten zur Anpassung von Tonfall, Struktur und Antwortlänge bietet.
- Neue Werkzeuge wie „apply_patch“ und ein kontrolliertes „shell“-Tool sollen die Fehlerrate bei Programmieraufgaben senken und strukturierte Arbeitsabläufe mit transparenten Status-Updates ermöglichen.
- Mit dem Metaprompting-Ansatz kann das Modell eigene Prompts analysieren, Fehlerquellen erkennen und gezielte Verbesserungsvorschläge liefern, was die Wartung und Weiterentwicklung komplexer System-Prompts erleichtern soll.
OpenAIs neues 5.1‑Modell soll besonders präzise auf Nutzereingaben reagieren. Ein umfangreicher Prompting‑Guide zeigt, wie Entwickler das System steuern können.
Der Leitfaden beschreibt, wie Entwickler bestehende Workflows auf GPT‑5.1 migrieren können. Für Nutzer von GPT‑4.1 empfiehlt OpenAI den neuen „none“-Reasoning‑Modus, der das Modell ohne Reasoning‑Tokens betreibt und sich damit ähnlich wie frühere Systeme verhält. Selbst ohne Reasoning‑Tokens soll sich GPT‑5.1 laut OpenAI durch gezieltes Prompting zu sorgfältigerem Arbeiten anleiten lassen.
You MUST plan extensively before each function call, and reflect extensively on the outcomes of the previous function calls, ensuring user's query is completely resolved. DO NOT do this entire process by making function calls only, as this can impair your ability to solve the problem and think insightfully. In addition, ensure function calls have the correct arguments.
Wer von GPT‑5 migriert, soll das Modell auf Vollständigkeit und Konsistenz trimmen, da es in einigen Fällen zu knapp antwortet. OpenAI rät, die Aufgabenbearbeitung bewusst im Prompt zu verstärken, also das Modell zu veranlassen, seine Planung und Tool‑Schritte explizit vorauszudenken und zu reflektieren.
GPT‑5.1 lässt sich angeblich gezielter steuern
Laut dem GPT‑5.1‑Prompting‑Guide ist das Modell stärker konfigurierbar als seine Vorgänger. Der Leitfaden zeigt, wie sich Tonfall, Struktur und Persönlichkeit eines Agenten definieren lassen, etwa für Support‑Bots oder Coding‑Assistenten.
Entwickler sollen GPT‑5.1 gezielt auf Kompaktheit, Snippet‑Grenzen und Höflichkeitsniveaus festlegen, um übertriebene Geschwätzigkeit und Floskeln zu vermeiden. Die Verbosität ist über ein dediziertes verbosity‑Parameter steuerbar; zusätzlich lässt sie sich durch Prompting formen. Damit können Entwickler sowohl global als auch situativ auf den Umfang der Modellantworten einwirken.
<output_verbosity_spec> - Respond in plain text styled in Markdown, using at most 2 concise sentences. - Lead with what you did (or found) and context only if needed. - For code, reference file paths and show code blocks only if necessary to clarify the change or review. </output_verbosity_spec>
Für Programmier‑Agenten führt OpenAI zwei neue Tools ein: „apply_patch“ erstellt strukturierte Diffs zum direkten Anwenden von Änderungen und soll die Fehlerrate laut OpenAI um 35 Prozent senken. Das „shell“-Tool erlaubt dem Modell, über eine kontrollierte Schnittstelle Befehle vorzuschlagen – eine Art Plan‑und‑Ausführen‑Schleife für Code‑ und Systemaufgaben.
Bei längeren agentischen Prozessen empfiehlt OpenAI, das Modell im Prompt ausdrücklich dazu anzuhalten, Aufgaben eigenständig und vollständig zu erledigen, etwa mit Formulierungen wie „Handle wie ein erfahrener Partner‑Programmierer: Sammle aktiv alle nötigen Informationen, plane, implementiere, teste und erkläre das Ergebnis, ohne auf weitere Eingaben zu warten.“
Sinnvoll seien auch Aufforderungen wie „Schließe die Aufgabe vollständig innerhalb einer Sitzung ab, statt bei Voranalysen oder Teil‑Schritten zu stoppen“ oder „Wenn die Absicht des Nutzers erkennbar ist, handle direkt und führe die gewünschte Aktion aus, ohne erst auf Bestätigung zu warten.“
Damit, so OpenAI, soll GPT‑5.1 dazu gebracht werden, Aufgaben konsequent und selbstständig zu Ende zu führen, anstatt in eine Rückfrage‑ oder Abhängigkeits‑Schleife zu geraten.
Metaprompting als Debugging‑Werkzeug
Der Guide führt zudem ein systematisches Verfahren zum sogenannten Metaprompting ein. Dabei analysiert GPT‑5.1 seine eigenen Prompts und Fehlmodi, um anschließend gezielte Änderungen vorzuschlagen.
OpenAI empfiehlt diesen zweistufigen Prozess, um große und widersprüchliche System‑Prompts effizient zu warten. Das Modell wird so zu einer Art Prompt‑Debugger, der Konflikte identifiziert und darauf basierend präzise Patchvorschläge liefert.