KI-gestützte Überwachung soll Baustellen sicherer machen. Doch es geht um mehr.
Mehrere große Bauunternehmen kooperieren unter dem Namen "Predictive Analytics Strategic Council", um Baustellen durch KI-Überwachung sicherer zu machen.
Das Baugewerbe ist besonders gefährlich: In den USA ist die Zahl tödlicher Unfälle um ein fünffaches höher als in jeder anderen Industrie. Der amerikanische Bauriese Suffolk startete daher das Sicherheitsprojekt 2017 mit dem auf Maschinensehen spezialisierten KI-Unternehmen Smartvid.
Baustellen-Glaskugel
Das Ziel: Unfälle vorhersehen, bevor sie passieren. In einem Pilotprojekt trainierte Smartvid eine KI mit Baustellen-Daten Suffolks der letzten zehn Jahre. Am Ende konnte die KI in vorhandenem Videomaterial einen von fünf Unfällen bis zu eine Woche im Voraus prognostizieren.
Für ihre Vorhersage analysiert die KI "Vinnie" Videoaufnahmen der Baustelle. Dort sucht sie etwa nach mangelhafter Sicherheitsausrüstung oder fehlendem Sicherheitsabstand zu gefährlichen Maschinen. Durch die internationale Kooperation bekommt die KI nun mehr Daten und soll zukünftig noch genauere Vorhersagen treffen können.
KI als Chef?
Auch wenn das Projekt Sicherheit als Ziel hat: Die dafür notwendige Echtzeit-Überwachung könnte nicht nur dem Wohl der Arbeiter dienen.
In anderen Industrien wird KI zur Überwachung, Messung und Optimierung der Arbeit eingesetzt: Ubers Fahrer haben einen KI-Manager und in den Warenhäusern Amazons feuert KI automatisiert unproduktive Arbeiter.
Angesichts der Komplexität bei Projektplanung und Kostenkontrolle großer Bauprojekte könnten sich solche KI-Vorarbeiter auch im Baugewerbe als nützlich erweisen. Mit Drohnen, Kamerarobotern und der Sicherheits-KI "Vinnie" wäre die dafür notwendige technische Infrastruktur vorhanden.
Quelle: Technology Review