Nvidia-Chef: "Im Grunde halten wir den Planeten zusammen"
Mit Spannung hatten viele die Vorlage der Nvidia-Zahlen am vergangenen Mittwoch erwartet. Zeigt der Chip-Hersteller erstmals Schwäche und die Blase platzt – oder setzt sich der Höhenflug fort? Das Ergebnis: Nvidia präsentierte abermals Rekordzahlen, das Wachstum zog sogar weiter an; an der Börse aber wurde dies nicht honoriert.
Laut Business Insider sprach Nvidia-Chef Jensen Huang am Donnerstag intern von einer „Lose-Lose-Situation“: Ein schwaches Quartal hätte die KI-Blase bestätigt, ein starkes Quartal befeuere wiederum das Blasen-Narrativ. Mehr noch: Huang sieht die Weltwirtschaft auf Nvidias Schultern lasten.
Wenn wir ein schlechtes Quartal geliefert hätten, wenn wir nur um Haaresbreite daneben gelegen hätten, wenn es auch nur ein bisschen wackelig ausgesehen hätte, wäre die ganze Welt auseinandergefallen. Daran besteht kein Zweifel, okay? Ihr hättet einige der Memes sehen sollen, die im Internet kursieren. Habt ihr welche davon gesehen? Im Grunde halten wir den Planeten zusammen – und das ist nicht einmal falsch.
USA erwägen Lockerungen bei Chip-Exporten nach China
Für die zukünftigen Umsätze könnte Nvidia zudem Rückenwind aus der US-Politik bekommen. Die US-Regierung erwägt derzeit, dem Konzern erstmals den Verkauf seiner H200-KI-Chips nach China zu erlauben, wie Reuters berichtet. Bislang waren H200-Verkäufe an chinesische Kunden unter den Exportauflagen nie gestattet. Eine Lockerung wäre daher eine deutliche Kehrtwende in der bisherigen Exportpolitik. Demnach prüft das US-Handelsministerium, die aktuellen Beschränkungen zu lockern, wobei Insider betonen, dass noch keine Entscheidung gefallen sei.
Der H200 wurde vor zwei Jahren vorgestellt, bietet mehr High-Bandwidth-Memory als der H100 und kann Daten schneller verarbeiten. Er soll grob die doppelte Leistung des H20 liefern, des derzeit leistungsfähigsten Chips, den Nvidia nach China exportieren darf, seit die US-Regierung ein kurzzeitiges Exportverbot Anfang des Jahres wieder zurückgenommen hat. Grundsätzlich existiert in Washington die Sorge, China mit hochentwickelten Halbleitern auch militärisch zu stärken.
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